Hi!
Hier
kommt mein nächster Blogpost!
Weil
es sich einige gewünscht haben, hab ich mir gedacht, dass dieser
Blogpost von meinen Abi Erfahrungen handeln soll! Außerdem versuch
ich euch ein paar Tipps zur Stressbewältigung zu geben (die
vielleicht bei Menschen wie mir, die an unheimlicher Prüfungsangst
leiden, nicht unbedingt immer helfen), um euch das Lernen und die
Klausuren ein bisschen angenehmer zu machen.
Erst
mal vorab:
Ich
hab mein Abi dieses Jahr im April (2015) abgeschlossen, bedeutet ich
hab mein Abi in 12 Jahren (G8) und nicht in 13 gemacht. In meiner
Schule musste ich mir vor der 11. zwei Leistungskurse aussuchen -
ich habe mich da für Pädagogik und Deutsch entschieden. Außerdem
habe ich Englisch als 3. Abiturfach (schriftlich) und Biologie als 4.
Abiturfach (mündlich) gewählt.
Nun
zum Wesentlichen.
Ich
persönlich bin ein Mensch mit riesiger Prüfungsangst, die ich
eigentlich gar nicht haben müsste. Ich habe immer rechtzeitig mit
dem Lernen angefangen, mir früh genug Auszeiten genommen – und
dennoch war ich vor sämtlichen Klausuren und Prüfungen in meiner
Schullaufbahn so aufgeregt, dass ich am liebsten entweder gleich
wieder gegangen oder einfach gleich im Bett liegen geblieben wäre.
Dazu kommt noch, dass ich einen unfassbar nervösen Magen habe und
der verträgt sich natürlich überhaupt gar nicht mit emotionalem
Stress.
Ich
hab mich insbesondere vor meinen Abiklausuren im wahrsten Sinne des
Wortes wahnsinnig gemacht und bin fast durchgedreht, ich hab zwar
früh genug angefangen zu lernen, aber ich musste alle meine
schriftlichen Abiturklausuren innerhalb von 4 Tagen schreiben und da
war der Druck.....gar nicht mal so gering.
Ich
muss an dem Punkt einfach mal sagen, dass ich es unfassbar finde, wie
derzeitig mit Kindern und Jugendlichen im Bildungssystem umgegangen
wird. Wenn ich sehe, dass Kinder der 5. Klasse jeden Tag 9 Stunden
Schule haben und selbst ich in der 12. Klasse damit überfordert war,
weil ich kaum noch Freizeit und Zeit mich zu entwickeln hatte, will
ich gar nicht wissen, wie die „Kleinen“ damit umgehen? Ich mein,
irgendwo muss man doch auch mal 'nen Punkt machen und verstehen, dass
deutsche Schüler nicht besser im Ländervergleich werden, wenn man
noch mehr Druck aufbaut?
Abi
ist glaub ich einfach so oder so stressig. Und das nicht nur die
letzten paar Wochen vor den Prüfungen, sondern schon Jahre bevor.
Die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Manche sind total ruhig und
ausgeglichen, wissen was sie können und erreichen ihre Ziele auf
Anhieb. Manche brauchen einfach für das Lernen ein bisschen länger,
manche schieben ultra Stress (wie ich).
Ich
kann nur sagen, dass ich ohne die Unterstützung meiner Familie
glaube ich durchgedreht wäre, ohne meine Eltern, die mir ab und zu
mal gesagt hätten „Jetzt leg doch mal die Karteikarten weg und
entspann dich ein bisschen!“.
Irgendwann
steckt man einfach so in diesem Lernstress und Druck fest, dass man
nicht mehr weiß, wie man da raus kommen soll, aber meine Erfahrungen
haben gezeigt, dass man, umso ruhiger man in Klausuren geht, umso
bessere Noten bekommt (und sich einige Nerven spart).
Das zu
meinen Abi Erfahrungen. Jetzt hau ich mal so 'n paar Tipps und Tricks
raus, die das Ganze vielleicht ein bisschen leichter machen.
- Sich das Lernen einteilen
Selbst
wenn ihr denkt, dass ihr für ein Fach überhaupt nicht lernen müsst,
würde ich trotzdem einfach mal eine Woche früher damit anfangen,
mir alle Materialien anzuschauen und durchzugehen. Ihr müsst ja
nicht alles auswendig lernen, aber so kann sich das Gehirn einfach
auf Dauer alles besser einprägen.
In
Fächern, in denen ihr nicht so gut seid und an denen ihr nicht so
viel Spaß habt – schiebt das Lernen nicht vor euch her. Ich weiß,
Mathe und Physik und Chemie sind total doof, aber fangt lieber 3, 4
Wochen vor der Klausur an euch alles anzugucken, um vielleicht auch
nochmal bei dem Lehrer Fragen zu klären. Glaubt mir, ich weiß es
ist nervig, aber lieber 1 Stunde am Tag über mehrere Wochen lernen,
als 12 Stunden am Stück bis in die Nacht hinein, weil man alles bis
einen Tag vor der Klausur vor sich her geschoben hat.
- Rechtzeitig Pausen machen
Das
gehört eigentlich noch unter den ersten Punkt, ist aber zu wichtig,
um ihn nicht einzeln aufzuführen.
Macht.
Pausen.
Lernt
eine halbe Stunde, geht was trinken, unterhaltet euch mit euren
Geschwistern oder euren Eltern, esst eine Kleinigkeit, spielt mit
einem Stressball. Und lernt wieder eine halbe Stunde. Und so weiter
und sofort. Die Motivation fehlt nach so einer Pause natürlich und
sobald man ganz „aus Versehen“ an sein Handy gerät...naja reden
wir nicht davon. Aber selbst wenn ihr dann halt nach 3 Stunden keinen
Bock mehr habt und euch lieber über die Kommentare unter Casper's
Instagram Fotos lustig machen wollt – dann macht das einfach und
habt kein schlechtes Gewissen. Versucht es später einfach nochmal
und wenn nicht, dann geht die Welt auch nicht unter. Wenn ihr früh
genug mit dem Lernen anfangt, habt ihr auch genug Zeit, um
ausreichende Pausen zu machen.
- Freizeit
Ich
weiß nicht, ob das ein Mythos ist, aber mir haben sehr viele meiner
Lehrer gesagt, dass man sich den Tag vor einer Klausur Freizeit
nehmen soll. Nicht lernen, nichts angucken, vielleicht sogar was mit
Freunden unternehmen. Dann kann sich das Gelernt setzen und ist nicht
mehr so ein krasses Kurzzeitlernen.
- Viel schlafen
Yes
genau. Das ist ein wichtiger Tipp von mir, ich hab grundsätzlich
immer schon 3 oder 4 Tage vor meinen Klausuren und auch vor meinen
Abiprüfungen angefangen, 1 Stunde früher das Handy beiseite zu
legen, Circus HalliGalli auf den nächsten Nachmittag nach der
Klausur zu verschieben und einfach 1-2 Stunden mehr Schlaf zu
bekommen, als das bei mir üblich war. Ich bin ein Mensch, der mit 6
Stunden Schlaf super durch den Tag kommt, aber mit 7 oder 8 lassen
sich Klausuren dann doch etwas einfacher schreiben und man merkt, wie
viel stärker die Konzentration ist, wenn man ausgeschlafen und gut
drauf ist.
- Lecker Essen!
Der
Tipp klingt jetzt erst mal etwas eigenartig (wahrscheinlich, weil ich
nicht wusste, wie ich ihn sonst nennen sollte), aaaber es bringt
wirklich was, wenn man sich leckere Snacks neben die Karteikarten
stellt (damit meine ich nicht etwa Chips oder Nachos,
sondern...OBST!). Schaut einfach, welches Obst ihr gerne esst und
nehmt esst beim Lernen. Macht so nicht nur mehr Spaß, sondern ist
auch erfrischend!
Das
gleiche gilt für Klausuren, nehmt euch ein richtig ausgewogenes
Frühstück mit, von allem etwas, gerne auch Schokolade als
Nervennahrung und für den Kreislauf, Brote, Obst – und Wasser!
Trinkt keine süßen Getränke in Klausuren, ich weiß nicht, ob das
nur bei mir so ist, aber Wasser (oder auch Tee) hat mir in Klausuren
am meisten Kraft gegeben.
- Sport machen
Ja.
Genau das. Ich, GERADE ICH, der größte Sportmuffel überhaupt,
empfiehlt es Sport zu machen. Aber ey, ganz ehrlich, seit ich den
richtigen Sport für mich gefunden habe, macht selbst mir das Spaß
und es bringt halt wirklich was, wenn man einfach mal abschalten und
sämtliche Wut und Aggressionen ablassen kann.
Ihr
könnt ja auch einfach nur joggen gehen oder ins Fitnessstudio,
vielleicht macht ihr ja auch Kampfsport so wie ich, dann bringt das
nicht nur was für Ausdauer und Fitness, sondern ist auch gut, um
sich später selbst verteidigen zu können.
- Karteikarten anlegen
Karteikarten
anlegen ist so viel besser, als ständig riesige Zettel mit sich
herum zu schleppen. Außerdem muss man sich auf das Wesentliche
beschränken und kann die Zettel mit zum Sport nehmen, in der Bahn
oder im Bus lernen und und und. Karteikarten sind einfach SO viel
handlicher und praktischer, als normale DIN A4 Zettel.
- Bachblüten
Wenn
gar nichts mehr hilft und wenn ihr wisst, dass ihr an Prüfungsangst
leidet, würde ich ca. 3-4 Wochen vor der Prüfung anfangen, abends
vor dem Schlafengehen immer einen Bachblütentee zu trinken.
Bachblütentees (oder auch Tropfen) sind ein pflanzliches
Beruhigungsmittel, die nicht verschreibungspflichtig sind und einfach
supergut funktionieren, wenn man unter Prüfungsangst leidet.
Und
ja. Das war's eigentlich auch schon mit meinen Tipps. Ich hoffe, ich
konnte euch damit irgendwie ein bisschen helfen und meine Erfahrungen
weitergeben.
Lasst
euch gesagt sein, dass sich das Abi nicht von selbst machen lässt,
es ist anspruchsvoll und stressig, aber machbar. Glaubt an euch und
haltet euch bei dem nächsten Heulkrampf vor Augen, dass es sich
lohnt und haltet euch ein Ziel vor Augen. Euren Traumjob, euer
Traumstudium, eure Traumstadt oder einfach ein Auslandsjahr, das ihr
nach dem Abi gerne machen wollt. Glaubt mir, ich bin ein sehr
sensibler Mensch und ich wollte ungefähr 10 Mal am Tag alles
hinschmeißen und hab glaub ich nie so viel geweint, wie in den
letzten 2 Jahren vor dem Abitur.
Aber
es lohnt sich wirklich!
Ich
wurde jetzt für meinen Traumstudiengang in meiner Lieblingsstadt
angenommen und wenn ich so zurückschaue und daran denke, wie krass
am Boden ich durch diesen ganzen Druck eigentlich war und wo ich
jetzt bin – dann kann ich echt stolz auf mich sein.
Und
das könnt ihr auch. Egal, ob ihr euer Abi schafft oder nicht oder
nicht oder ob ihr eine Ausbildung oder ein Studium beginnt – ihr
dürft IMMER stolz auf euch sein. Merkt euch das.
Und
das war's jetzt mit dem Blogpost, Rechtschreibfehler bekommt ihr
heute gratis dazu, is' nämlich schon bisschen spät und ich bin zu
faul mir die 3 Seiten jetzt nochmal durchzulesen.
Bis
zum nääächsten Mal!
Eure
Vivi.