Social
Media ist ein Thema, das mich schon sehr lange beschäftigt.
Ich kann
mich gar nicht mehr daran erinnern, in welchem Alter ich mich auf
Schüler VZ angemeldet habe. Meine erste Social Media Plattform.
Danach kam irgendwann ICQ und mit 12 dann Twitter. Das ist jetzt 8
Jahre her.
Mein
erstes Handy habe ich mit 9 bekommen, da gab es noch keinen
Touchscreen und ins Internet konnte man damit erst Recht nicht, das
einzige, das ich damit machen konnte, war telefonieren und Tetris
spielen. Als ich mein erstes Handy mit Internetfunktion bekommen habe
und tatsächlich auch unterwegs auf meine liebsten Social Media
Seiten gehen konnte, war das für mich wie das 8. Weltwunder.
Heute
habe ich eine gespaltene Meinung über Social Media.
Ich habe
mich 2009 auf Twitter angemeldet, um meine Lieblingsmusiker zu
verfolgen und meinem Alltag ein bisschen zu entkommen. Twitter war
damals immer für mich da, ich konnte mir wie in einer Art Tagebuch
alles von der Seele schreiben und meinem Frust Luft machen.
Ich will
nicht lügen, ich hatte es nie einfach zu meiner Schulzeit, weil ich
einfach unfassbar schüchtern war, ich hatte nie viele Freunde und
habe mir deswegen gedacht, dass ich mir einfach online Freunde suche.
Ich habe
heute immer noch Freunde, die ich vor Jahren auf Twitter und Tumblr
kennengelernt habe. Sicher ist der Kontakt mittlerweile alles etwas
weniger geworden, weil einfach alle von uns ein eigenes Leben haben,
aber wenn man sich dann mal wiedersieht, ist es, als hätte man sich
nie wirklich aus den Augen verloren.
Ich
hatte immer das Gefühl, dass mich meine Internetfreunde besser
verstehen konnten, als sonst irgendjemand und das hat mir immer sehr
viel Kraft gegeben und ich würde viele Leute, die ich durch Social
Media kennengelernt habe, niemals gegen irgendwas auf der Welt
eintauschen.
Allerdings
muss ich sagen, dass Social Media mit den Jahren auch eine sehr
unschöne Seite an sich zum Vorschein gebracht hat.
Ich habe
mich schon einige Male über Twitter mit Menschen angefreundet, bei
denen ich dann bald gemerkt habe, dass sie eigentlich ganz anders
sind, als sie sich online immer darstellen. Das ist halt das Problem,
im Internet kann jeder so sein wie er will, jeder kann sich
verstellen und jemand werden, der er oder sie eigentlich gar nicht
ist.
So
täuscht man sich leider schnell in Menschen, vertraut den Falschen
und bekommt ab und zu leider auch – sorry für meine Ausdrucksweise
– eine auf's Maul. Aber ich denke einfach, dass so was auch zum
Erwachsenwerden dazugehört. Ich wünsche es keinem, aber es ist,
egal ob online oder im „echten“ Leben, einfach so, dass man
manchmal an die falschen Leute gerät.
Etwas,
das mir in den letzten Jahren besonders aufgefallen ist, ist wie sich
Plattformen wie zum Beispiel Instagram entwickelt haben.
Scrolle
ich heute durch meine Instagram Entdecken Seite, sehe ich eigentlich
nur noch Fotos von Models, Fitnessbloggern, Ernährungsberatern etc.
und ich schüttel manchmal tatsächlich einfach nur mit dem Kopf.
Nicht wegen den Posts, sondern aufgrund der Kommentare darunter.
„Du
bist so perfekt!“ „Omg Goals!“ „Queen!“ und so weiter sind
da nur ein paar Auszüge. Ich meine, ich lache oft darüber, aber ich
glaube, dass diese ganze Sache ernster ist, als wir denken.
Es gibt
Kids, die sehen sowas und wollen auch so aussehen, verstehen aber
nicht, das die meisten solcher gestellten Fotos bearbeitet und
einfach Übung sind. Man kann sich immer in einem bestimmten Licht
mit ein paar einstudierten Posen immer super und „perfekt“
aussehen lassen, aber das entspricht einfach nicht der Realität.
Ich
finde es auf der einen Seite gut, dass Fitness und ein gesunder
Lebensstil immer mehr zum Trend werden, weil es einfach wichtig ist,
auf seinen Körper Acht zu geben und ihm ab und zu dafür zu danken,
dass er einen durch's Leben führt. Auf der anderen Seite gibt es
aber einfach viel zu viele Menschen, die nicht richtig informiert
sind und falsch an die ganze Sache rangehen. Und wir wissen alle,
dass das nicht selten auch krankhaft enden kann.
Social
Media ist etwas, das immer mehr im Kommen ist. Man kann heutzutage
Geld damit verdienenund bekannt werden. Ich glaube, es ist nichts
mehr unmöglich, was das ganze angeht und ich ziehe meinen Hut vor
allen, die das mit ihren täglichen inspirierenden healthy eating
Instagram Posts, Daily Vlogs und so weiter durchziehen, weil einfach
so unfassbar viel Druck auf einem Menschen liegen muss, wenn er sich
für so einen Werdegang entscheidet.
Ein
Beispiel dafür ist, dass es immer Menschen gibt, die sich hinter
ihrem Computerbildschirm verstecken und Kommentare unter Bilder oder
Videos posten, um ihren eigenen persönlichen Frust abzulassen und
denken, dass das am besten funktioniert, wenn sie anderen sagen, wie
„hässlich“ oder „dumm“ sie sind.
Wenn ich
solche Kommentare lese, möchte ich tatsächlich meinen Kopf gegen
eine Wand schlagen, weil ich nicht verstehen kann, wie jemand so
unfassbar respektlos und ohne Nachzudenken eine andere reale
Person verletzen kann und will.
Alles
in allem kann man glaube ich sagen, dass Social Media zwei Seiten
hat. Und meiner Meinung nach muss man einfach lernen, wie man richtig
damit umgehen muss. Ich persönlich kann auch sagen, dass ich eine
ganze Zeit lang richtig süchtig danach war, permanent meine Social
Media Plattformen abzuchecken und richtig Angst hatte irgendwas zu
verpassen. Mittlerweile bin ich einfach in meinem Leben mit Studium,
Arbeit, Sozialleben und Fitness einfach so eingespannt, dass ich gar
keine Zeit und Lust mehr habe, permanent alles nachzulesen und mich
über alles aufzuregen.
Ich
habe gelernt, dass es Dinge gibt, die man einfach ignorieren muss, um
selbst glücklich zu sein. Man muss nicht immer zu allem seine
Meinung äußern, die oder der erste sein, der auf einen Tweet
antwortet und dabei noch hoffentlich besonders lustig rüberzukommen,
damit man viele Likes und Retweets bekommt. Das ist doch im Endeffekt
alles total unwichtig. Wie traurig ist es, wenn das ganze Leben sich
nur darum dreht, wie viel Aufmerksamkeit man von fremden Leuten im
Internet bekommt? (Damit meine ich jetzt nicht die, die tatsächlich
damit Geld verdienen, das ist wieder ein ganz anderes Thema.)
Als
normaler Social Media Nutzer sollte es nicht Trend sein, sich
gegenseitig zum Beispiel in Fandoms auszustechen. Man sollte sich
gegenseitig unterstützen und nicht runtermachen. Wenn einem etwas
nicht gefällt, muss man das nicht gleich immer ausdiskutieren und
selbst wenn man das dringende Bedürfnis dazu hat, dann macht immer
noch der Ton die Musik. Keiner ist besser, als der andere, wir sind
alle gleich und haben alle Gefühle und du wirst höchstwahrscheinlich
keine Ahnung haben, was in den Köpfen der Menschen auf der anderen
Seite des Computerscreens abgeht.
Social
Media ist teilweise echt leider so respektlos geworden und ich hoffe
wirklich, dass das irgendwann wieder besser wird.
Das
war's heute wieder mit meinem Rant. Ich hoffe, dass ihr euch
irgendwie ein bisschen mit meiner Meinung identifizieren könnt oder
ich euch vielleicht sogar ein bisschen zum Nachdenken gebracht habe.
Falls
ihr Fragen habt, schreibt mir einfach! Ich werde höchstwahrscheinlich
nicht lange brauchen, um zu antworten.
Bis
zum nächsten Mal!
Vivi.
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