Montag, 1. Mai 2017

Social Media

Social Media ist ein Thema, das mich schon sehr lange beschäftigt.

Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, in welchem Alter ich mich auf Schüler VZ angemeldet habe. Meine erste Social Media Plattform. Danach kam irgendwann ICQ und mit 12 dann Twitter. Das ist jetzt 8 Jahre her.

Mein erstes Handy habe ich mit 9 bekommen, da gab es noch keinen Touchscreen und ins Internet konnte man damit erst Recht nicht, das einzige, das ich damit machen konnte, war telefonieren und Tetris spielen. Als ich mein erstes Handy mit Internetfunktion bekommen habe und tatsächlich auch unterwegs auf meine liebsten Social Media Seiten gehen konnte, war das für mich wie das 8. Weltwunder.


Heute habe ich eine gespaltene Meinung über Social Media.

Ich habe mich 2009 auf Twitter angemeldet, um meine Lieblingsmusiker zu verfolgen und meinem Alltag ein bisschen zu entkommen. Twitter war damals immer für mich da, ich konnte mir wie in einer Art Tagebuch alles von der Seele schreiben und meinem Frust Luft machen.
Ich will nicht lügen, ich hatte es nie einfach zu meiner Schulzeit, weil ich einfach unfassbar schüchtern war, ich hatte nie viele Freunde und habe mir deswegen gedacht, dass ich mir einfach online Freunde suche.
Ich habe heute immer noch Freunde, die ich vor Jahren auf Twitter und Tumblr kennengelernt habe. Sicher ist der Kontakt mittlerweile alles etwas weniger geworden, weil einfach alle von uns ein eigenes Leben haben, aber wenn man sich dann mal wiedersieht, ist es, als hätte man sich nie wirklich aus den Augen verloren.
Ich hatte immer das Gefühl, dass mich meine Internetfreunde besser verstehen konnten, als sonst irgendjemand und das hat mir immer sehr viel Kraft gegeben und ich würde viele Leute, die ich durch Social Media kennengelernt habe, niemals gegen irgendwas auf der Welt eintauschen.

Allerdings muss ich sagen, dass Social Media mit den Jahren auch eine sehr unschöne Seite an sich zum Vorschein gebracht hat.
Ich habe mich schon einige Male über Twitter mit Menschen angefreundet, bei denen ich dann bald gemerkt habe, dass sie eigentlich ganz anders sind, als sie sich online immer darstellen. Das ist halt das Problem, im Internet kann jeder so sein wie er will, jeder kann sich verstellen und jemand werden, der er oder sie eigentlich gar nicht ist.
So täuscht man sich leider schnell in Menschen, vertraut den Falschen und bekommt ab und zu leider auch – sorry für meine Ausdrucksweise – eine auf's Maul. Aber ich denke einfach, dass so was auch zum Erwachsenwerden dazugehört. Ich wünsche es keinem, aber es ist, egal ob online oder im „echten“ Leben, einfach so, dass man manchmal an die falschen Leute gerät.

Etwas, das mir in den letzten Jahren besonders aufgefallen ist, ist wie sich Plattformen wie zum Beispiel Instagram entwickelt haben.
Scrolle ich heute durch meine Instagram Entdecken Seite, sehe ich eigentlich nur noch Fotos von Models, Fitnessbloggern, Ernährungsberatern etc. und ich schüttel manchmal tatsächlich einfach nur mit dem Kopf. Nicht wegen den Posts, sondern aufgrund der Kommentare darunter.
„Du bist so perfekt!“ „Omg Goals!“ „Queen!“ und so weiter sind da nur ein paar Auszüge. Ich meine, ich lache oft darüber, aber ich glaube, dass diese ganze Sache ernster ist, als wir denken.
Es gibt Kids, die sehen sowas und wollen auch so aussehen, verstehen aber nicht, das die meisten solcher gestellten Fotos bearbeitet und einfach Übung sind. Man kann sich immer in einem bestimmten Licht mit ein paar einstudierten Posen immer super und „perfekt“ aussehen lassen, aber das entspricht einfach nicht der Realität.
Ich finde es auf der einen Seite gut, dass Fitness und ein gesunder Lebensstil immer mehr zum Trend werden, weil es einfach wichtig ist, auf seinen Körper Acht zu geben und ihm ab und zu dafür zu danken, dass er einen durch's Leben führt. Auf der anderen Seite gibt es aber einfach viel zu viele Menschen, die nicht richtig informiert sind und falsch an die ganze Sache rangehen. Und wir wissen alle, dass das nicht selten auch krankhaft enden kann.

Social Media ist etwas, das immer mehr im Kommen ist. Man kann heutzutage Geld damit verdienenund bekannt werden. Ich glaube, es ist nichts mehr unmöglich, was das ganze angeht und ich ziehe meinen Hut vor allen, die das mit ihren täglichen inspirierenden healthy eating Instagram Posts, Daily Vlogs und so weiter durchziehen, weil einfach so unfassbar viel Druck auf einem Menschen liegen muss, wenn er sich für so einen Werdegang entscheidet.
Ein Beispiel dafür ist, dass es immer Menschen gibt, die sich hinter ihrem Computerbildschirm verstecken und Kommentare unter Bilder oder Videos posten, um ihren eigenen persönlichen Frust abzulassen und denken, dass das am besten funktioniert, wenn sie anderen sagen, wie „hässlich“ oder „dumm“ sie sind.
Wenn ich solche Kommentare lese, möchte ich tatsächlich meinen Kopf gegen eine Wand schlagen, weil ich nicht verstehen kann, wie jemand so unfassbar respektlos und ohne Nachzudenken eine andere reale Person verletzen kann und will.


Alles in allem kann man glaube ich sagen, dass Social Media zwei Seiten hat. Und meiner Meinung nach muss man einfach lernen, wie man richtig damit umgehen muss. Ich persönlich kann auch sagen, dass ich eine ganze Zeit lang richtig süchtig danach war, permanent meine Social Media Plattformen abzuchecken und richtig Angst hatte irgendwas zu verpassen. Mittlerweile bin ich einfach in meinem Leben mit Studium, Arbeit, Sozialleben und Fitness einfach so eingespannt, dass ich gar keine Zeit und Lust mehr habe, permanent alles nachzulesen und mich über alles aufzuregen.

Ich habe gelernt, dass es Dinge gibt, die man einfach ignorieren muss, um selbst glücklich zu sein. Man muss nicht immer zu allem seine Meinung äußern, die oder der erste sein, der auf einen Tweet antwortet und dabei noch hoffentlich besonders lustig rüberzukommen, damit man viele Likes und Retweets bekommt. Das ist doch im Endeffekt alles total unwichtig. Wie traurig ist es, wenn das ganze Leben sich nur darum dreht, wie viel Aufmerksamkeit man von fremden Leuten im Internet bekommt? (Damit meine ich jetzt nicht die, die tatsächlich damit Geld verdienen, das ist wieder ein ganz anderes Thema.)
Als normaler Social Media Nutzer sollte es nicht Trend sein, sich gegenseitig zum Beispiel in Fandoms auszustechen. Man sollte sich gegenseitig unterstützen und nicht runtermachen. Wenn einem etwas nicht gefällt, muss man das nicht gleich immer ausdiskutieren und selbst wenn man das dringende Bedürfnis dazu hat, dann macht immer noch der Ton die Musik. Keiner ist besser, als der andere, wir sind alle gleich und haben alle Gefühle und du wirst höchstwahrscheinlich keine Ahnung haben, was in den Köpfen der Menschen auf der anderen Seite des Computerscreens abgeht.
Social Media ist teilweise echt leider so respektlos geworden und ich hoffe wirklich, dass das irgendwann wieder besser wird.



Das war's heute wieder mit meinem Rant. Ich hoffe, dass ihr euch irgendwie ein bisschen mit meiner Meinung identifizieren könnt oder ich euch vielleicht sogar ein bisschen zum Nachdenken gebracht habe.

Falls ihr Fragen habt, schreibt mir einfach! Ich werde höchstwahrscheinlich nicht lange brauchen, um zu antworten.


Bis zum nächsten Mal!



Vivi.

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