Ich
bin zurück ich bin zurück ich bin zurück!
Und
das mit einem Thema, das mich schon immer sehr beschäftigt hat,
jetzt aber noch intensiver in den Vordergrund meines Lebens getreten
ist.
Zukunftsangst.
Seit
ich mit der Schule fertig bin und mich für einen Studienplatz
beworben hab, ist mein Leben irgendwie etwas schwammig, ich hab seit
4 Monaten keine Schule mehr und lebe eigentlich nur von einem
langweiligen Tag zum nächsten.
Bedeutet
also gaaanz viel Zeit, um über sich, sein Leben und die Zukunft
nachzudenken! Auch gerne (eigentlich immer) nachts, wenn ich
eigentlich schlafen sollte.
Zukunft
ist so 'ne Sache für sich. Ich denke immer 'Ich bin jung, ich will
was erleben, ich will mir keine Sorgen machen müssen!', aber
irgendwie bleibt das einfach nicht aus. Ich hab keine Ahnung, was ich
später machen will, ob ich überhaupt schnell eine Arbeit finde,
wann und ob ich bei meinen Eltern ausziehe und auf eigenen Beinen
stehe und und und. Ich will, dass das alles ganz schnell und am
besten gestern passiert, aber so läuft's eben nicht.
Wenn
ich an meine Zukunft denke, schau ich eigentlich ins Ungewisse und
das macht mich wirklich nervös. Und ich weiß, dass sich jeder in
meinem Alter, egal ob jünger oder älter, ganz genauso fühlt.
Man
muss schon so unfassbar früh entscheiden, was man später machen
möchte, welchen Beruf man erlernen möchte, womit man sein gesamtes
Leben verbringen will. Wir sollen mit 16, 17, 18 Jahren einfach schon
wissen, was das Richtige für uns ist, aber wie soll das
funktionieren?
Was
ist, wenn ich in 5 Jahren bei der Polizei arbeiten will oder wenn
mich dieses ganze Entscheidungentreffen so überfordert, dass ich
irgendwann einfach ausbreche und abhaue?
Niemand
kann mir die Sicherheit geben, dass ich nicht doch die falschen
Entscheidungen treffe und das ist eben genau das, was mich so
unsicher macht. Ich schiebe die wichtigsten Entscheidungen immer so
weit auf, bis ich aufgrund der Last-Minute-Stresssituationen weinend
und zusammengekauert auf meinem Boden liege und mein Leben verfluche.
Das klingt banal, aber ich habe wirklich Angst die falschen
Entscheidungen zu treffen und deswegen versuche ich einfach...sie so
spät wie möglich oder eben gar nicht zu treffen. Oder ich kann mich
nach etlichen Stunden/Tagen/Wochen/Monaten Aufschieben und hin- und
herüberlegen doch auf etwas festlegen. Und in der ganzen Zeit habe
ich immer diese Zukunftsangst im Kopf, permanent, 24/7. Die steckt
permanent irgendwo ganz weit hinten in meinem Kopf und ich versuche
sie ständig in einer Schublade zu verstauen, aber kennt ihr das,
wenn ihr viel zu viel Müll in einer Schublade habt, der überhaupt
nicht da rein gehört, und ihr bekommt diese verdammte Schublade
einfach nicht zu, egal, wie oft ihr es versucht? So ist das bei mir.
Mir
sagen immer wieder Menschen „Man jetzt denk doch nicht so viel
nach!“ oder „Du denkst dich noch kaputt!“ oder „Man kann sich
Probleme auch machen, wenn man gar keine hat!“.
Und
ich sitze dann da und denke mir, ja gut, danke, das weiß ich auch.
Aber anstatt zu versuchen mich mit irgendwelchen Fakten, die ich
selbst schon längst erkannt habe, vollzuquatschen, wäre ein Rat mal
ganz nützlich. Und ganz genau da ist der Punkt. Niemand hat einen
Ratschlag dafür. Niemand kann dir das perfekte Rezept dafür geben,
wie du ohne irgendwelche Ängste leben sollst, weil die meisten davon
vielleicht im Laufe deines Lebens in den Hintergrund treten, aber
dennoch irgendwie immer da sind und das eigentlich immer.
Aber
das ist genau wie mit Menschen, die man nicht leiden kann. Man ändert
diese Menschen nicht, man kann nur seine eigene Einstellung ändern.
Mit Ängsten ist das meiner Meinung nach sehr ähnlich. Egal, ob es Zukunftsangst
ist oder die Angst zu sterben oder Höhenangst oder 'ne
Spinnenphobie. Die Ängste können vielleicht durch esotherischen
Kram irgendwie „verschwinden“ oder durch Therapien aufgearbeitet
werden. Aber verschwinden werden sie nicht, man muss einfach lernen
damit umzugehen.
Ich
für meinen Teil bin mit meinen 18 Jahren auf jeden Fall noch nicht
so weit, dass ich sagen kann, dass ich ganz genau weiß, was zu tun ist, wenn mich mal wieder 'ne Panikattacke überrascht. Und selbst meine Geschwister (alle in ihren Dreißigern) und meine Eltern haben immer noch Zukunftsängste. Das liegt einfach
an dieser schnelllebigen Zeit, in der wir uns befinden. Zeit ist so
kostbar und wertvoll, weil sie so schnell vergeht. Und zack,
plötzlich ist die Zukunft nicht mehr Zukunft, sondern Gegenwart.
Es
strömen heutzutage so viele Dinge auf uns Kinder und Jugendliche
ein, Medien, Trends, Pubertätsprobleme und dann soll man auch noch
lebenswichtige Entscheidungen treffen? Das kann überhaupt nicht
funktionieren.
Wenn
ich jetzt mal versuche, das ganze Thema irgendwie
zusammenzufassen...komme ich eigentlich zu keinem wirklichen
Ergebnis.
Ich
denke man merkt, dass mich dieses Thema persönlich irgendwie sehr
belastet und ich derzeit selbst nicht genau weiß, wie ich damit
umgehen soll, ich hoffe einfach, dass ich lerne damit umzugehen, wenn
ich älter werde und dass sich das Problem oder die Angst an sich
einfach von selbst irgendwie...naja nicht auflöst, aber dass sie
einfach irgendwann in die Schublade passt und dass ich die Schublade
dann auch schließen und öffnen kann, wenn ich gerade mal nicht
versuche zu schlafen.
Bis
dahin...keine Ahnung. Erwartet in diesem Blogpost am besten auch
keine Ratschläge von mir, weil ich in diesem Fall sogar selbst
welche vertragen könnte.
Ich
hoffe, euch hat dieser Blogpost gefallen und dass er vielleicht auch
einige von euch angesprochen hat. Ich will nur, dass ihr wisst, dass
ihr mit euren Ängsten nicht alleine seid und dass darüber reden
hilft. Wenn alles zusammenzubrechen scheint, wenn eure Ängste euch
irgendwie übermannen, dann redet darüber. Mit einer Person eures
Vertrauens oder mit einer völlig fremden Person. Oder mit mir.
So,
das war's jetzt aber wirklich. Biiis zum nächsten Mal!
Loooooove,
Vivi.