Mittwoch, 29. Juli 2015

Zukunftsangst

Ich bin zurück ich bin zurück ich bin zurück!

Und das mit einem Thema, das mich schon immer sehr beschäftigt hat, jetzt aber noch intensiver in den Vordergrund meines Lebens getreten ist.
Zukunftsangst.
Seit ich mit der Schule fertig bin und mich für einen Studienplatz beworben hab, ist mein Leben irgendwie etwas schwammig, ich hab seit 4 Monaten keine Schule mehr und lebe eigentlich nur von einem langweiligen Tag zum nächsten.
Bedeutet also gaaanz viel Zeit, um über sich, sein Leben und die Zukunft nachzudenken! Auch gerne (eigentlich immer) nachts, wenn ich eigentlich schlafen sollte.

Zukunft ist so 'ne Sache für sich. Ich denke immer 'Ich bin jung, ich will was erleben, ich will mir keine Sorgen machen müssen!', aber irgendwie bleibt das einfach nicht aus. Ich hab keine Ahnung, was ich später machen will, ob ich überhaupt schnell eine Arbeit finde, wann und ob ich bei meinen Eltern ausziehe und auf eigenen Beinen stehe und und und. Ich will, dass das alles ganz schnell und am besten gestern passiert, aber so läuft's eben nicht.

Wenn ich an meine Zukunft denke, schau ich eigentlich ins Ungewisse und das macht mich wirklich nervös. Und ich weiß, dass sich jeder in meinem Alter, egal ob jünger oder älter, ganz genauso fühlt.
Man muss schon so unfassbar früh entscheiden, was man später machen möchte, welchen Beruf man erlernen möchte, womit man sein gesamtes Leben verbringen will. Wir sollen mit 16, 17, 18 Jahren einfach schon wissen, was das Richtige für uns ist, aber wie soll das funktionieren?
Was ist, wenn ich in 5 Jahren bei der Polizei arbeiten will oder wenn mich dieses ganze Entscheidungentreffen so überfordert, dass ich irgendwann einfach ausbreche und abhaue?

Niemand kann mir die Sicherheit geben, dass ich nicht doch die falschen Entscheidungen treffe und das ist eben genau das, was mich so unsicher macht. Ich schiebe die wichtigsten Entscheidungen immer so weit auf, bis ich aufgrund der Last-Minute-Stresssituationen weinend und zusammengekauert auf meinem Boden liege und mein Leben verfluche. Das klingt banal, aber ich habe wirklich Angst die falschen Entscheidungen zu treffen und deswegen versuche ich einfach...sie so spät wie möglich oder eben gar nicht zu treffen. Oder ich kann mich nach etlichen Stunden/Tagen/Wochen/Monaten Aufschieben und hin- und herüberlegen doch auf etwas festlegen. Und in der ganzen Zeit habe ich immer diese Zukunftsangst im Kopf, permanent, 24/7. Die steckt permanent irgendwo ganz weit hinten in meinem Kopf und ich versuche sie ständig in einer Schublade zu verstauen, aber kennt ihr das, wenn ihr viel zu viel Müll in einer Schublade habt, der überhaupt nicht da rein gehört, und ihr bekommt diese verdammte Schublade einfach nicht zu, egal, wie oft ihr es versucht? So ist das bei mir.

Mir sagen immer wieder Menschen „Man jetzt denk doch nicht so viel nach!“ oder „Du denkst dich noch kaputt!“ oder „Man kann sich Probleme auch machen, wenn man gar keine hat!“.
Und ich sitze dann da und denke mir, ja gut, danke, das weiß ich auch. Aber anstatt zu versuchen mich mit irgendwelchen Fakten, die ich selbst schon längst erkannt habe, vollzuquatschen, wäre ein Rat mal ganz nützlich. Und ganz genau da ist der Punkt. Niemand hat einen Ratschlag dafür. Niemand kann dir das perfekte Rezept dafür geben, wie du ohne irgendwelche Ängste leben sollst, weil die meisten davon vielleicht im Laufe deines Lebens in den Hintergrund treten, aber dennoch irgendwie immer da sind und das eigentlich immer.

Aber das ist genau wie mit Menschen, die man nicht leiden kann. Man ändert diese Menschen nicht, man kann nur seine eigene Einstellung ändern. Mit Ängsten ist das meiner Meinung nach sehr ähnlich. Egal, ob es Zukunftsangst ist oder die Angst zu sterben oder Höhenangst oder 'ne Spinnenphobie. Die Ängste können vielleicht durch esotherischen Kram irgendwie „verschwinden“ oder durch Therapien aufgearbeitet werden. Aber verschwinden werden sie nicht, man muss einfach lernen damit umzugehen.

Ich für meinen Teil bin mit meinen 18 Jahren auf jeden Fall noch nicht so weit, dass ich sagen kann, dass ich ganz genau weiß, was zu tun ist, wenn mich mal wieder 'ne Panikattacke überrascht. Und selbst meine Geschwister (alle in ihren Dreißigern) und meine Eltern haben immer noch Zukunftsängste. Das liegt einfach an dieser schnelllebigen Zeit, in der wir uns befinden. Zeit ist so kostbar und wertvoll, weil sie so schnell vergeht. Und zack, plötzlich ist die Zukunft nicht mehr Zukunft, sondern Gegenwart.

Es strömen heutzutage so viele Dinge auf uns Kinder und Jugendliche ein, Medien, Trends, Pubertätsprobleme und dann soll man auch noch lebenswichtige Entscheidungen treffen? Das kann überhaupt nicht funktionieren.

Wenn ich jetzt mal versuche, das ganze Thema irgendwie zusammenzufassen...komme ich eigentlich zu keinem wirklichen Ergebnis.
Ich denke man merkt, dass mich dieses Thema persönlich irgendwie sehr belastet und ich derzeit selbst nicht genau weiß, wie ich damit umgehen soll, ich hoffe einfach, dass ich lerne damit umzugehen, wenn ich älter werde und dass sich das Problem oder die Angst an sich einfach von selbst irgendwie...naja nicht auflöst, aber dass sie einfach irgendwann in die Schublade passt und dass ich die Schublade dann auch schließen und öffnen kann, wenn ich gerade mal nicht versuche zu schlafen.

Bis dahin...keine Ahnung. Erwartet in diesem Blogpost am besten auch keine Ratschläge von mir, weil ich in diesem Fall sogar selbst welche vertragen könnte.

Ich hoffe, euch hat dieser Blogpost gefallen und dass er vielleicht auch einige von euch angesprochen hat. Ich will nur, dass ihr wisst, dass ihr mit euren Ängsten nicht alleine seid und dass darüber reden hilft. Wenn alles zusammenzubrechen scheint, wenn eure Ängste euch irgendwie übermannen, dann redet darüber. Mit einer Person eures Vertrauens oder mit einer völlig fremden Person. Oder mit mir.

So, das war's jetzt aber wirklich. Biiis zum nächsten Mal!


Loooooove,


Vivi.

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