Montag, 17. August 2015

Wie ich Casper bei 1LIVE traf - A story by me!

Hi hello ich bin mit was gaaaanz Besonderem zurück, weil so unfassbar viele danach gefragt haben!


Wie vielleicht einige schon wissen, wurde ich vor bald schon 2 Jahren zu 1LIVE eingeladen, weil ich bei einem Gewinnspiel mitgemacht habe. Bei diesem Gewinnspiel ging es darum, dass wir unsere Hinterland-Geschichte an die Redaktion schicken sollten.
Und naja. Ich hab dann auch geschrieben.

Nachts um 2 Uhr. Als eine Freundin bei mir übernachtet hat. Und geheult hab ich wie ein Schlosshund! Das war am 5.10.2013.

Am 7.10.2013, einem Montag, hatte ich natürlich regulär Unterricht und war enttäuscht, dass ich bisher noch nicht von 1LIVE benachrichtigt wurde und nicht gewonnen hatte, weil das Treffen nun mal an diesem besagten Tag stattfinden sollte und naja, wer rechnet schon damit, dass man im Laufe des Tages erst Bescheid bekommt, ob man gewonnen hat oder nicht?! Ich hatte damit zumindest nicht gerechnet.

Ich hatte in der 5. und 6. Stunde Literatur in unserem Theaterkeller – wo ich NATÜRLICH keinen Handyempfang hatte.
Nach dem Unterricht habe ich dann auf mein Handy geschaut und hatte 5 (!) Anrufe in Abwesenheit von einer mir unbekannten Nummer, ich habe aufgrund der mir bekannten Kölner Vorwahl sofort gewusst, dass das 1LIVE war und hätte heulen können, weil ich nicht abgenommen habe.

Ich bin dann also mit meinen Freunden in die Mensa zur Mittagspause und habe vor Enttäuschung natürlich keinen Bissen runterbekommen. Eine Freundin hat dann einfach aus Spaß bei 1LIVE angerufen und meinte dann keine Minute später “DIE RUFEN DICH GLEICH WIEDER AN!” und ich dachte natürlich die will mich verarschen, aaaber tatsächlich wurde ich dann ein paar Sekunden später für den Abend eingeladen, das war erst mal der größte Teil des Herzinfarkts an dem Tag. Schlimm war dann nur das Überreden meiner Eltern. Ich war so aufgeregt als ich meine Mutter auf der Arbeit angerufen hatte und so gestresst wie sie war meinte sie natürlich, dass ich nicht hin darf, weil ich am nächsten Tag Schule hätte und das ja bis 23 Uhr gehen würde und und und. Dann hieß es „Ruf deinen Vater an.“.

Also hab ich Papa angerufen.

Papa stand (natüüürlich) auf Mama's Seite und vertröstete mich darauf, dass wir das besprechen würden, wenn wir alle wieder Zuhause sind.
Und jetzt geht mal mit diesen Gedanken in zwei weitere Schulstunden. Ich hab 1LIVE natürlich sofort zugesagt und absagen konnte ich auf keinen Fall.
Als ich dann Zuhause auf meine Eltern getroffen bin, gab es das groooße Geheule, ich habe mich tatsächlich noch nie mit meinen Eltern richtig gestritten, aber an dem Nachmittag...uff uff uff.
ABER RATET MAL, WER DANN DOCH DIE ZUSTIMMUNG SEINER ELTERN BEKOMMEN HAT EINE EINMALIGE CHANCE CASPER ZU TREFFEN WAHRZUNEHMEN (nachdem die Mutter bei 1LIVE 'ne viertel Stunde mit einem Mitarbeiter telefoniert und diskutiert und sich versichert hat, dass es 1LIVE auch wirklich gibt und ich da nicht verschleppt und umgebracht werde)?!?!?!?!
RICHTIG! ICH!

Wir sind dann also wenig später zu 1LIVE gefahren und ganz ehrlich, ich hätte kotzen können vor Aufregung und Freude und weil dieser ganze Tag einfach viel zu viel war, ich die Nacht davor nur 4 Stunden geschlafen hab und naja. Ich durfte Casper treffen.
Als meine Mutter mich abgesetzt und wir uns verabschiedet hatten, wurden wir erst mal etwas vorbereitet und wir wurden darauf hingewiesen, wie der Ablauf ist, wann wir Zeit hatten nach Fotos und Autogrammen zu fragen etc.
( Kleine Bemerkung am Rande: 1LIVE beschäftigt die mit Abstand nettesten und schönsten Mitarbeiter!)

Danach sind wir in das Studio gegangen und haben uns auf das Sofa gesetzt. Dazu muss ich sagen, das 1LIVE Studio ist (bekanntlich?) komplett verspiegelt, man kann praktisch wenn man vor der Eingangstür steht in das Studio reingucken.
Und dann begann das große Warten, ich war gefühlte 20 Mal vorher auf Klo, weil ich so nervös war. Und als dann die Tür aufging und Ben durch die Tür kam war die Aufregung so schnell verschwunden, dass ich gar nicht mehr richtig darüber nachdenken konnte.
Er hat sich vorgestellt, uns die Hand gegeben und seinen bekannten Knicks gemacht und dann ging’s auch schon los.

Ich war so totmüde vom Tag, dass ich ohne Ende Cola in mich reingeschüttet habe und Ben und ich haben so ein Wettrennen gemacht mit “Wer schläft als Erstes ein”. Er hatte so einen kleinen Korb mit mehreren Getränken und Snacks neben sich stehen, den er von 1LIVE bekommen hatte und hat mir dann sogar seine Cola angeboten, als er gemerkt hat, dass ich ungefähr 30 Mal in 5 Minuten gegähnt hab. Süß!

Zwischen den Interviews, als die Songs vom Album gespielt wurden, hatten wir viel Zeit mit ihm zu quatschen. Ich habe ihn zum Lasagneessen bei mir Zuhause eingeladen (die Einladung hat er übrigens angenommen und steht immer noch, mein Vater fragt immer noch „Wann kommt eigentlich der Kaspar zum Essen?“), er hat sich über Bonn lustig gemacht, weil das ja mal die deutsche Hauptstadt war und jetzt...eben nichts mehr...und wir haben sehr sehr viel über Musik und Musiker gesprochen. Es war wirklich alles sehr sehr herzlich und offen und freundlich und die Moderatorin war auch super!
Dann war ich dran und musste mein Interview geben und ich war SO aufgeregt und SO müde und SO emotional, weil die Geschichte, die ich eingereicht habe...ok Moment, ich schreib sie kurz zusammengefasst hier auf:

Es ging im Großen und Ganzen darum, dass ich geschrieben habe, dass mir Casper's Musik sehr sehr viel Kraft gegeben hat, als ich in der Schule gemobbt wurde. Ich hab ihm gesagt, dass ich damals immer seine alten Songs wie 'Unzerbrechlich' und 'Kreis' gehört und mich an ihnen orientiert habe und sie mich ein Stück weit zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Ich hab durch seine Musik einfach gelernt, mich selbst ein Stück weit mehr zu akzeptieren so wie ich bin und bin stärker geworden. Was das jetzt mit Hinterland zu tun hat fragt ihr?

Ich wohne in einer kleinen Stadt in der Nähe von Köln und die ist mein Hinterland. Jeder kennt jeden, jeder redet über jeden und jeder tut so als wäre er mit jedem befreundet, obwohl das eigentlich ganz und gar nicht der Fall ist. Außerdem hab ich mich bei meiner Geschichte nicht auf Hinterland als Ort, sondern auf Hinterland als ein ausdrucksstarkes Album bezogen.

Naja, weiter geht’s.

Ich habe ihm also erzählt, dass mir seine Musik viel Kraft gegeben hat, dass er mir sehr geholfen hat und Songs wie ‘Unzerbrechlich’ mich stark gemacht haben etwas zu ändern.
Er wirkte so überrascht, dass er nur am Grinsen war und sich tausend Mal bedankt hat.
Als ich dann erzählt hatte, dass ich gemobbt wurde, entstand folgenes Gespräch:
Ich: “Und naja ich wurde halt gemobbt…”
Ben: “Boah was? Sollen wir mal dahin und dem auf’s Maul hauen?”
Ich: “Das war ein Mädchen..!”
Ben: “TROTZDEM!”

Und dann war ich irgendwie kurz vor’m Weinen, nicht weil ich Mitleid wollte, das hatte ich in der damaligen Situation nicht mehr nötig, ich bin darüber so gut wie hinweg. Aber es war so aufwühlend dem Menschen, der dir sozusagen aus dem tiefsten Loch der Welt raus geholfen hat und dich „gerettet“ hat, all das zu erzählen, dass ich einfach nicht anders konnte.

Und dann hat er mich für 'ne Sekunde angesehen mit diesem Blick, der mir gesagt hat, dass es ihm leidtut und dann hat er es mit diesem „Sollen wir mal dahin und dem auf's Maul hauen?“-Satz geschafft, mich wieder zum Lachen zu bringen und ich danke ihm da heute noch für, sonst hätte ich wahrscheinlich vor versammelter Mannschaft (und ungefähr 24383945305 Radiozuhörern) angefangen zu heulen und wow wäre das peinlich gewesen!

Nach dem Interview habe ich ihn noch von allen Twittermenschen gegrüßt, wir haben noch über Tumblr gesprochen und Ed Sheeran (den er damals nicht kannte übrigens, ich meinte dann er soll sich mal was anhören und er hat versprochen das zu tun UND DANN TWITTERT ER VOR EIN PAAR WOCHEN EINFACH EINEN ED SHEERAN REMIX ihr könnt euch vorstellen, wie sehr mich das gefreut hat) und über Y-Titty und 'Die Lochis’ - am Besten ihr fragt nicht nach, die Geschichte war eigenartig und ich versuche das zu verdrängen (Er meinte eigentlich nur, dass er die Lochis kennt und lustig findet, aber allein das...naja gut.).

Vor dem letzten Song gegen viertel vor elf abends durften wir dann Fotos machen und Autogramme holen und da sich von den Älteren niemand wirklich getraut hat ihn anzusprechen, habe ich halt angefangen, wir haben zwei schicke Fotos - auf denen wir beide nur minimal übermüdet aussehen - gemacht und ich habe ihn mein Album unterschreiben lassen und habe ihn sogar noch gefragt, ob er mir 'Unzerbrechlich’ darauf schreiben könnte. Und er hat mich angelächelt, genickt und “Klar!” gesagt.
Ich habe ihm natürlich nicht erzählt, was ich damit vorhatte, aber 2 Jahre später, 2 Wochen nach meinem 18. Geburtstag (vor nun schon fast 5 Monaten) hab ich mir eben dieses Wort tättowieren lassen.

Und bevor jetzt alle ankommen und sagen „Du bist so ein Fangirl, das wirst du noch bereuen, wenn du alt bist!“ - für euch habe ich nur eine einzige Antwort.
Es ist mir scheißegal, was ihr denkt. Es ist MEIN Leben und MEINE Entscheidung und wenn ich mit diesem Wort und mit diesem Menschen eine wichtige Zeit in meinem Leben verbinde, die mich für immer geprägt hat, wieso sollte ich sie dann nicht auf meiner Haut verewigen dürfen? Mit welchem Recht nimmt mir jemand das Recht mit meinem Körper das zu tun, was ich für richtig halte? Oh richtig. Niemals. Und nur zur Info. Mein 2. Tattoo ist auch ein Songzitat in der Handschrift eines meiner Lieblingsmusiker und besten Freunde. Wieso? Weil ich es toll finde. Weil ich später meinen Kindern sagen kann „Schaut mal, das hab ich mir mit 18 stechen lassen als Zeichen dafür, dass ich stärker bin, als alles, was versucht hat, mich umzubringen. Ich habe es geschafft stark zu bleiben, durch die Musik und durch meine Familie und ganz genau dafür steht dieses Tattoo.“
Zudem finde ich, dass es persönlicher ist sich ein Songzitat in der Handschrift des Verfassers tättowieren zu lassen, wenn man es machen möchte. Ist aber natürlich nur meine Meinung.

Auf jeden Fall ist hier ein Bild davon. Ich will keine Kommentare dazu lesen und ich will nicht für meine Entscheidungen verurteilt werden, also schaut es euch an und behaltet eure Meinung für euch, wenn es um meine Tattoos geht kann ich nämlich sonst auch schon mal ganz schön eklig antworten. :)



Uuuund das war's eigentlich auch schon. Ich hoffe ihr hattet Spaß das hier zu lesen, ich frag mich ja immer noch, wieso das so viele interessiert, ich bin so viel Zuspruch auf einmal nicht unbedingt gewohnt, aber freue mich unheimlich darüber und um ehrlich zu sein war ich gerade auch wieder etwas sentimental und habe melancholisch zurückgeblickt, als ich diesen Blogpost geschrieben habe, also danke an alle, die sich den gewünscht haben.
Ich bin 1LIVE und Benjamin sehr sehr dankbar, auch, wenn er sich vielleicht nicht an mich erinnert oder mich mit Namen kennt. Er ist wirklich einer der nettesten, höflichsten, lustigsten und zuvorkommendsten Menschen, die ich jemals kennenlernen durfte und ich bewundere ihn seit dem Tag nicht nur für seine Musik und seine Gabe und sein Talent anderen Menschen mit seiner Musik zu helfen, sondern auch für seine Art mit "Fans" umzugehen. Der Tag und sein Zuspruch haben mir unfassbar viel Kraft gegeben weiterzumachen und weiter durchzuhalten und mir ist egal, was andere davon halten.


PS.:
Hier noch unser super total tolles mega wunderschönes sagenhaftes modelgleiches Foto auf dem wir beide überhaupt nicht müde aussehen!!! Mutti würde jetzt sagen „Kind, jetzt steh doch mal gerade!“, sorry Mama, zu spät.




PPS.: 
Wenn ihr's bis hier hin geschafft habt - Applaus! Hier könnt ihr euch, wenn ihr Bock und viel Langeweile habt, meinen Durchbruch bei 1LIVE auch nochmal selbst anschauen (bin ab 31:48 zu sehen!):


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