Freitag, 15. Mai 2015

Mobbing - Zeigt darüber sprechen Stärke oder sucht man eigentlich nur Aufmerksamkeit?

Ich musste nicht lange überlegen, wovon mein erster Blogpost handeln soll, weil ich schon lange MEINE Meinung und MEINE Erfahrungen dazu loswerden wollte und Anderen in ähnlichen Situationen zeigen möchte, dass sie nicht alleine sind und dass es Möglichkeiten gibt Mobbing zu überstehen. Und zu überleben.

Über Mobbing sprechen ist immer so eine Sache für sich – was ist Mobbing überhaupt, darf man darüber sprechen oder sucht man dann sofort Aufmerksamkeit, wo fängt Mobbing an, wo hört Mobbing auf, was richtet Mobbing mit Menschen an und und und.

(Kurzer Hinweis: Ich werde im folgenden Text nur über meine eigene Meinung, meine Erfahrungen und meine Gefühle sprechen und erlaube mir nicht meine Gedanken zu verallgemeinern.)

Fangen wir an, indem wir uns zunächst überlegen, was Mobbing ist, wie es sich anfühlt und woran man überhaupt merkt, dass man gemobbt wird.

Mobbing beginnt für mich da, wo es anfängt wehzutun. Egal, ob physisch oder psychisch. Egal, ob ein Tritt in den Magen morgens vor der Schule oder ein „Du bist fett!“ im Internet. Egal, ob online oder im Reallife.

Es gibt jetzt garantiert viele, die denken „Poah was redet die da, die hat doch überhaupt keine Ahnung und will sich nur aufspielen!“, aber ganz im Ernst? Ich hab die Scheiße schon mehr als einmal durchgemacht. Und nur, weil ich einen Blogpost darüber schreibe, bedeutet das nicht, dass ich Aufmerksamkeit suche, sondern dass ich es endlich geschafft habe darüber zu sprechen, ohne in Tränen auszubrechen und mich danach mit Panikattacken in den Schlaf zu weinen.

Damit ihr, die vielleicht auch gerade so eine schwierige Zeit durchstehen, wirklich das Gefühl bekommt, dass ihr nicht alleine seid, dass es nicht „normal“ ist, dass ihr gemobbt werdet und dass ihr es auch nicht „verdient“ habt so behandelt zu werden, lege ich euch einfach mal kurz meine Geschichte dar.

Ich war eigentlich schon immer ein ziemlich unbeschwertes, lebensfrohes Mädchen, meine Kindheit war wunderbar, meine Eltern lieben sich auch heute noch wie am ersten Tag, meine Geschwister und ich haben uns nie gestritten, meine ersten 2 Jahre in der Grundschule sind super verlaufen und ich war Jahrgangsbeste.

Dann sind wir jedoch umgezogen und ich musste die Schule wechseln.

Ich war zwar sehr schüchtern, habe aber dennoch relativ schnell neue Freunde gefunden und kam mit jedem gut zurecht.

Aber irgendwann war leider Schluss mit der Idylle.

Einer meiner Mitschüler, der sich für den größten und coolsten und tollsten Macker der 3. Klassen hielt, hat irgendwann beschlossen, mir mein Leben schwer zu machen.
Er hat mir in den Pausen meine Sachen gestohlen, hat meine Lieblingsjacke in die Mülltonne geschmissen und meinen Eltern Briefe geschrieben in denen stand, dass ich ein „Bastard“ sei, weil meine Eltern nicht verheiratet waren und mein Vater Sizilianer ist. Auch andere Schimpfwörter sind gefallen, die hier nichts zur Sache tun.

Meinen Eltern habe ich aus einem Grund über Wochen nicht erzählt, was mit meinen „verloren gegangenen Sachen“ passiert ist. Ich wurde jede Pause von diesem besagten Jungen getreten und geschlagen, hatte blaue Flecken an meinem ganzen Körper und habe mich vor lauter Angst nicht mehr in die Schule getraut, mich nur noch Zuhause versteckt und geweint.
Erst nach Wochen habe ich meinen Eltern davon erzählt, die sofort eingegriffen und sowohl mit seinen Eltern, als auch mit der Schulleitung gesprochen haben. Danach hatte der ganze Spuk endlich ein Ende.

Meine erste Mobbingerfahrung hatte ich also, als ich 8 Jahre alt war. Vor 10 Jahren.

Aber als wäre das nicht genug, ging das ganze Spiel auf der weiterführenden Schule natürlich weiter.

Als ich 12 war sind wir auf Skifreizeit nach Österreich gefahren, ich war das erste mal alleine von Zuhause weg, hatte schreckliches Heimweh und auch noch eine Lungenentzündung bekommen.
Ich hatte eine beste Freundin, die irgendwann beschloss, mich einzutauschen, um einem anderen Mädchen zu gefallen. Es wurden die wildesten Gerüchte über mich herumerzählt, ich wurde ausgelacht, ich wurde beschimpft, ich wurde ausgeschlossen und tada – plötzlich hatte ich keine Freunde mehr. Über Wochen bin ich alleine in den Pausen durch die Schule gewandert und habe mich Zuhause bei meinen Eltern ausgeweint, die nicht mehr sagen konnten außer „Kinder können grausam sein, aber glaub mir, alles wird gut, jeder Mensch bekommt seine gerechte Strafe.“
Ein Kind mit 12 versteht sowas nicht. Ein Kind mit 12 braucht soziale Kontakte. Ein Kind mit 12 braucht Freunde.

Als ich auch das überstanden und mir langsam meinen kleinen Freundeskreis zurückerobert hatte, begann jedoch die bisher schlimmste Zeit in meinem Leben.

Mit 14 Jahren war ich kurz davor alles hinzuschmeißen.

Es gab da 2 Mädchen in meiner Klasse, typische „Ich brauch Aufmerksamkeit, also fang ich mit 12 an zu rauchen, hab jede Woche einen neuen Freund, ärger kleinere Kinder und beschimpfe die Lehrer“ Mädchen, die mir 1 Jahr lang mein Leben zur Hölle gemacht haben.
Es fing alles ganz harmlos an, wir waren sogar zu Beginn alle noch Freundinnen, haben uns privat getroffen, haben uns bei Problemen gegenseitig geholfen.
Aber irgendwann ging das Gerücht rum, ich hätte eine der beiden hinter ihrem Rücken beleidigt und dann ging der Terror los.
Ich wurde vor der ganzen Klasse so lange bloßgestellt und beschimpft, bis ich geweint habe und selbst dann wurde ich noch ausgelacht. In all meinen sorgfältig angelegten Heften und an der Tafel standen Sprüche wie „Ich bin dumm“, „Ich bin magersüchtig“, „Ich bin scheiße“, „Ich kann sowieso nichts“ ect. Mir wurden Schläge mit Schlagringen angedroht, ich wurde nachts von fremden Männern angerufen, die mir gesagt haben, dass ich aufpassen sollte, wenn ich das nächste Mal vor die Tür gehe, weil sonst was Schlimmes passiert, meiner Familie wurde gedroht und ich war am Ende.
Ich konnte nicht mehr.
Ich wollte nicht mehr.
Meine Familie war ratlos, ich wollte nicht, dass wir zur Schulleitung oder zur Polizei gehen, weil ich der Meinung war, dass ich das „verdient“ hatte, dass ich halt einfach scheiße bin, dass das alles nur noch schlimmer machen würde.
Ich habe mich 1 Jahr lang jede Nacht in den Schlaf geweint, nichts konnte mich noch glücklich machen.

Und dann habe ich 2011 die Musik entdeckt.

Da ich keine Freunde mehr hatte – schon wieder – habe ich mich stattdessen nach der Schule mit singen beschäftigt, mit Auswendiglernen von Texten, ich habe mir Interviews von meinen Lieblingsmusikern angeschaut, habe Lyrics in alle Einzelheiten auseinander genommen bis ich sie verstanden hatte.

Irgendwann, nach unzähligem Anhören von Casper's Unzerbrechlich und Ed Sheeran's Give Me Love habe ich mich dazu entschlossen mit meinem Klassenlehrer zu reden und dann ging alles ganz schnell:
Beide Mädchen haben schneller die Schule verlassen, als sie gucken konnten, was heute aus ihnen geworden ist möchte ich erst gar nicht erwähnen.

Meine dritte Mobbingerfahrung hat also mit 14 Jahren angefangen und mit 15 Jahren aufgehört.

Und 1 Jahr später habe ich erneut eine Mobbingschelle bekommen. Diesmal von meiner damaligen besten Freunden, die es bevorzugte, mich vor unseren Freunden bloßzustellen, ihnen zu erzählen, was für ein schlechter Mensch ich wäre und wie egoistisch und eingebildet ich wäre und sie so weit zu bringen, dass ich – wer hätte es auch anders erwartet – wieder alleine dastand. Dabei war ich diejenige, die sie aufgefangen hat, ich war diejenige, die sich immer erst um das Wohl der Anderen und dann irgendwann um sich selbst gekümmert hat. Jedoch hatte ich zu der Zeit schon Twitter und mir durch das Internet einen Freundeskreis aufgebaut, zu dem ich auch heute noch Kontakt habe.

Ihr seht also: Meine Liste ist lang. Und lange nicht alles. Aber das Wichtigste.

Und nun zu der Frage, was Mobbing mit Menschen anrichtet.

Mobbing ist vielseitig, wie bereits erwähnt, und kann Menschen unterschiedlich hart treffen. Einige stecken das locker weg, ignorieren blöde Kommentare oder den morgendlichen Schlag in den Rücken. Andere, sensiblere Menschen (wie ich), können damit sehr sehr schlecht umgehen. Vor allem, wenn es in der Familie keinen Streit gibt, wenn alles harmonisch abläuft, wenn man nicht weiß, wie man sich wehren soll. Wenn man irgendwann denkt, dass es zur Normalität gehört gehasst zu werden ohne den Grund zu kennen. Und ich habe NIE, bei keiner einzigen Mobbingattacke, einen plausiblen Grund erfahren, der so ein Verhalten rechtfertigen würde.

Mobbing zerstört Menschen. Mobbing zerstört nicht nur das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen, aber auch das Vertrauen zu anderen. Einem wird die Möglichkeit genommen positiv zu denken, über seine Probleme zu sprechen, sich wie ein Mensch zu fühlen. Das Gefühl des „Du kannst nichts, du bist nichts, du wirst nie etwas sein“ nimmt dir die Luft zum Atmen, treibt dich immer weiter in deinen Kummer und in Depressionen. Und ja, auch ich hatte diese. Und leide immer noch darunter. Mobbing wirkt sich auf dein gesamtes Leben aus, was viele vergessen, die andere fertig machen und das alles ja nur als „Spaß“ sehen oder andere ärgern, weil sie dazugehören wollen. Alles verdammter Bullshit.

Jeder, der schon mal gemobbt wurde, kennt das Gefühl der Hilflosigkeit nur zu gut. Man traut sich nichts zu sagen, weil man noch Schlimmeres befürchtet, verkriecht sich, wird noch stärker gemobbt und so weiter, es ist ein ewiger Teufelskreis aus dem man alleine nur schwer rauskommt.


Um jetzt aber mal von dem deprimierenden Teil wegzukommen, der hier überhaupt nicht im Vordergrund stehen soll, werde ich nun versuchen irgendwie...Tipps zu geben. Ich weiß, das ist alles immer so eine Sache für sich, aber ich kenne mich aus, ich weiß, was euch vielleicht helfen oder vielleicht auch retten kann.

  1. Vertraut euch jemandem an.

Ich weiß, dass das nicht immer einfach ist. Ich weiß, dass viele keinen so starken Familienrückhalt und viele in solchen Situationen keine Freunde haben. Aber es gibt Sozialarbeiter, Mitarbeiter vom Jugendamt, Jugendclubs, es gibt mittlerweile sogar das Internet in dem ihr unzählig viele Möglichkeiten habt mit Menschen in Kontakt zu treten und über eure Probleme zu sprechen. Darüber sprechen hilft und macht stark, auch wenn es meistens zuerst einfach unfassbar wehtut. Aber traut euch, überwindet eure Angst und sucht euch eine Vertrauensperson.

  1. Sucht euch etwas, das euch hilft stark zu bleiben und neuen Lebensmut zu gewinnen.

Damit meine ich, dass ihr euch etwas sucht, dass euch mit Leidenschaft ausfüllt, bei mir war – und ist es immer noch – die Musik. Aber selbst, wenn ihr nicht singen könnt oder musikalisch untalentiert seid, wenn ihr keine Instrumente spielen könnt und euch die Motivation fehlt mit dem Lernen anzufangen – es gibt so unfassbar viele Möglichkeiten! Fangt am besten mit einem Sport an, vielleicht sogar mit Kampfsport, durch sowas gewinnt man Selbstvertrauen und Stärke, tritt vor anderen ganz anders auf und kann Mobbingangriffe besser abwehren, das hat mir persönlich unfassbar geholfen!

  1. Versteckt euch nicht im Internet.

Ja, ich habe gesagt, dass man sich Freunde im Internet suchen kann. Und vielleicht ist das tatsächlich in den schlimmsten Zeiten das Einzige, das hilft. Aber fangt nicht an euch euer Leben im Internet schön zu reden. Ihr müsst auch in der Realität etwas ändern. Videospiele oder YouTube-Videos oder Serien auf Netflix lenken euch vielleicht ab und geben euch kurzzeitig Selbstvertrauen, ihr müsst euch aber auch darüber im Klaren sein, dass die Wirklichkeit existiert, das ein Leben abseits des Internets existiert, das ihr wieder auf die Reihe bekommen müsst.

  1. Sucht euch psychologische Hilfe.

Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Punkt erklären soll, weil es mir selbst sehr nahe geht. Aber es ist wirklich so, dass man als Mobbingopfer psychologische Hilfe in Anspruch nehmen MUSS. Man kann das alles vor allem in jungen Jahren überhaupt nicht alleine verarbeiten oder lernen damit umzugehen. Da können die Eltern und die Freunde noch so weise sein.
Psychologen haben immer etwas Abschreckendes, was auf mich allerdings schon immer faszinierend gewirkt hat. Bitte lehnt so etwas nicht ab, nur weil ihr denkt, dass ihr „nicht verrückt“ seid. Kein Psychologe der Welt denkt, dass seine Patienten verrückt sind. Sie helfen nur dabei, dass man lernt über seine Gefühle zu sprechen, dass man lernt soziale Kontakte aufzubauen, dass man mit sich selbst ins Reine kommt, dass man wieder Selbstwergefühl erlangt. Sie reden einem Mut zu, den man von Eltern und (Internet-)Freunden nicht immer bekommt. Sie unterstützen. Also, bitte zieht diese Möglichkeit in Betracht.

  1. Versinkt nicht in Selbstmitleid

Das war/ ist mein persönlich größtes Problem. Man bemitleidet sich selbst. Man gibt sich seinem Schicksal hin, weil man denkt, dass man all das verdient hat und dass das Schicksal schon alles richten wird. Ich hab mich tage-, wochen-, monatelang in meinem Zimmer eingesperrt, Musik gehört, an die Decke gestarrt und nichts gefühlt. Rein gar nix. Absolute Gleichgültigkeit. Ab und zu wurde ich von Panikattacken unterbrochen, die dazu geführt haben, dass ich nicht mehr atmen konnte, ich gezittert habe, vor Übelkeit nicht mehr klar denken konnte. Und danach? Alles wieder still. Und ich habe das so hingenommen. Aber das dürft ihr nicht! Selbst wenn ihr allein seid, wenn ihr einen Scheißtag habt, wenn ihr nicht mehr leben wollt, wenn euch alles hoffnungslos erscheint, dann gibt es meiner Meinung nach nur eine einzige Sache, die euch helfen kann, weil sie mir geholfen hat. GEHT RAUS. Schnappt euch euer Handy, eure Kopfhörer, dreht 30 Seconds To Mars oder K.I.Z. laut auf, schnappt euch eure Kamera und geht raus. Auf's Feld, in euren Garten, in die nächste Einkaufsstraße, an euren Lieblingsplatz. Aber geht raus. Frische Luft bewirkt wahre Wunder und hilft euch einen klaren Kopf zu bekommen. Und wenn ihr dann draußen seid versinkt nicht erneut in Selbstmitleid, sondern versucht zu verstehen, WIESO ihr euch gerade so fühlt. Redet euch selbst Mut zu, stellt euch von mir aus morgens vor den Spiegel und sagt 20 Mal, dass ihr wunderbar seid, denn das seid ihr wirklich.

Es hat mich jetzt 2 Stunden gekostet das hier aufzuschreiben und ich hoffe, dass es irgendjemanden anspricht. Ich weiß, dass ich nicht die Welt verändern kann, das will ich auch gar nicht. Ich möchte nur erreichen, dass sich Kinder und Jugendliche und auch Erwachsene nicht alleine fühlen. Ich möchte, dass ihr wisst, dass kein Leben perfekt ist, dass jeder Mensch mit Problemen zu kämpfen hat, weil das Leben an sich ein einziger Kampf ist. Aber es gibt immer Hoffnung, irgendwo ist immer ein Licht am Ende des Tunnels.

Ich will hiermit darauf aufmerksam machen, dass Mobbing real ist, dass Mobbing keine Einbildung oder Hirngespinste oder Halluzinationen sind, dass sich Mobbing auf das ganze weitere Leben der Betroffenen auswirkt und ich hoffe, dass die, die das hier lesen und die schon einmal jemanden gemobbt haben oder es gerade tun, jetzt darüber nachdenken, was für widerliche Idioten sie eigentlich sind. Ihr macht euch damit nicht beliebt, ihr seid dadurch nicht cool, ihr gewinnt dadurch zwar Anerkennung, aber auch nur von „Freunden“, die gar keine richtigen Freunde sind. Ihr nehmt Menschen dadurch die Möglichkeit und die Freiheit sie selbst zu sein. Und ihr seid der Grund dafür, weswegen sie lebenslang mit einem Vertrauensproblem zu kämpfen haben, weil sie Angst davor haben verletzt zu werden und einen Schutzwall um sich herum bauen. Ihr seid der Grund, dass es Menschen schlecht geht und dass sich Menschen umbringen oder umbringen wollen. Denkt mal darüber nach und überlegt euch, ob ihr dafür verantwortlich sein wollt und ob es dann immer noch so „cool“ ist.

An alle anderen: Ich weiß, dass das hier viel zu viel ist. Wahrscheinlich wird sich niemand die Zeit nehmen alles zu lesen, aber falls ihr es tut: Dankeschön. Das bedeutet mir viel.
Ich kann sagen, dass ich das Schlimmste wohl hinter mir habe, aber ich weiß, dass sich viele noch genau in solchen Situationen befinden und ich will, dass ihr wisst, dass ihr immer mit mir sprechen könnt. Schreibt mir einfach. Jederzeit. Ich hab immer ein offenes Ohr und einen guten Schlaumeierrat auf Lager. Und vielleicht einen schlechten Witz, der euch wieder zum Lachen bringt.


Ganz viel Liebe, Vivi.

14 Kommentare:

  1. Hey Vivi ich Danke dir für den Mut und die stärke die du aufgebracht hast um über das vergangene zu reden aus Erfahrung(Mobbing in der schule,gewalt die ich in meinem ElternHaus erfahren musste und die daraus heran schleichende Depression)weiß Ich das selbst nach langer Zeit das erlebte immer mal wieder wie eine unvorstellbar riesige Welle über einen herein brechen kann. Dein Umgang mit dem Thema und vorallem das schreiben darüber ist eine sehr gute Art das erlebte nochmal selbst aufzuarbeiten und anderen Betroffenen Hilfen aufzuzeigen bzw einfach einmal zu sagen:"Hey du da draußen ich habe ähnliches erlebt aber vorallem überlebt bin daran nicht zerbrochen (unzerbrechlich ;) ) sondern bin daran gereift und stärker geworden ". Die von dir genannten Hilfen sind gut ich selber habe mich in eine Welt der Musik und Bücher geflüchtet zu meinem schlimmsten Zeiten was natürlich helfen kann aber auch das Jugendamt hat mir in meinem Fall geholfen und natürlich auch ein Psychologe. Mir ist bewusst das es ein krasser Schritt und man sich erstmal schwer auf die Hilfen einlassen kann, oft den Gedanken hat warum passiert das mir und das Leben als super ungerecht sieht und am liebsten in Depression oder Verzweiflung versinken würde ... aber es wird besser man muss sich viel mit dem Thema auseinander setzen zb wie du es jetzt tust, Freunde und verwandte einbinden, etwas für sich selbst tun sport Musik oder ähnliches,sich oben besagte Hilfen suchen,nicht vergessen am leben teilzunehmen und vorallem sich eins eingestehen :"Du bist nicht daran Schuld".

    Wow jetzt hab ich schon mehr geschrieben als ich wollte. Im Grunde möchte ich dir nur danken und bin gespannt wie dein Projekt weiter geht und dir sagen das du etwas sehr mutiges und hilfreiches tust.

    Ganz viel liebe zurück, Janis.

    PS. Verdammt guter Musik Geschmack! <3

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    1. danke für die lieben worte janis, das bedeutet mir unfassbar viel! und es freut mich, dass es auch dir heute besser geht!

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  2. Liebe, liebe, liebe vivi! DANKE ! Das hätte man einfach nicht besser ausdrücken können.
    Ich hab damals ähnliche Erfahrungen gemacht. Sehr ähnlich. Das selbe Alter, die gleichen Erfahrungen, habe auch immer zu den B-Kindern gehört. Mama deutsch, Papa auch aus Sizilien. Der Witz bei mir ist, dass ich mich an ca. 10% der Geschichte erinnern kann! Durch Erzählungen weiß ich, wie schlimm das alles gewesen ist. Jedes Mal wenn ich es höre, dann haut es mich wieder um und kann es nicht fassen, dass Kinder zu solchen Dingen fähig sind. Aber mein Kopf hat mir, wie ich finde, einen kleinen Gefallen getan und es von der Festplatte gelöscht. Aber ich muss sagen, dass ich stolz auf dich bin, dass du deinen Weg für dich gefunden hast. Das ist so wahnsinnig schwer.. Hab heute noch mit den Folgen dieser "lustigen Späße" zu kämpfen. Aber dank Menschen wie dir, weiß man das man nicht alleine ist und das es nicht an einem selber liegt. Auch wenn das manchmal echt schwer war zu glauben ist.

    Danke, für dein super Text und ich wünsch dir alles Glück der Welt. Das hast du verdient. <3

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    1. vielen vielen dank, niemand hat es verdient so behandelt zu werden und wenn ich menschen helfen kann indem ich ihnen meine geschichte und meine erfahrungen darlege, dann werde ich das tun!

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  3. Hallo Vivi,

    als erstes vielen Dank für diesen Text in dem du deine Erfahrungen, Gedanken und Tipps schilderst. Das ist sehr mutig von dir und das wird bei mir sehr anerkannt. Ich hab selber Erfahrungen mit mobbing in der 5. Klasse machen müssen und mittlerweile wieder. Früher hab ich alles in mich hinein gefressen aber ich will jetzt nicht über mich reden. Jedenfalls werde ich jetzt wahrscheinlich mir Hilfe holen, da dein Text mich "inspiriert" hat, mir Hilfe zu suchen weil niemand sowas verdient hat. Ich hoffe für dich, dass du niemals wieder mit mobbing in deinem leben weitere schlechte Erfahrungen machen musst :)
    ich finde man sollte in den Schulen bzw allen Bildungseinrichtungen die Kinder und Jugendlichen aufklären, damit niemand schlechte Erfahrungen in seiner Schulzeit machen muss.
    jedenfalls nochmal vielen dank, für diesen Text.

    Lg Hanna


    PS: ich musste den text nochmal schreiben, da dieses kack google das nicht hin bekommen hat also musst du diesen text wertschätzen okay? :D

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    1. wow, dass dich dieser text dazu angeregt hat dir hilfe zu suchen finde ich unfassbar rührend, vielen dank, das bedeutet mir wirklich viel! das wollte ich eigentlich auch nur erreichen, dass es betroffenen die augen öffnet! ich hoffe, dass du das bald alles hinter dir lassen kannst, bleib stark!

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  4. Hey Vivi,
    ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, was man zu dem Text noch kommentieren soll, da er eigentlich schon alles sagt und komplett für sich spricht. Trotzdem will ich dir dafür danken, dass du den Mut hattest, darüber zu schreiben, ich bin mir nämlich mehr als sicher, dass es Betroffenen unglaublich viel Hoffnung gibt, zu sehen, dass sie in ihrer Situation nicht alleine sind und es letztendlich doch immer einen Ausweg gibt, auch wenn es einem nicht so erscheint. Ich selbst wurde nie mit Mobbing in derartigem Ausmaß konfrontiert, weiß aber, wie sehr selbst kleine Hänseleien oder gelegentliche fiese Kommentare einen verletzen und monatelang beschäftigen können und wie viel Kraft es kostet, trotzdem noch irgendwie an sich zu glauben, wenn man das Gefühl hat, dass es sonst keiner tut. Wie schlimm das also für dich gewesen sein muss, kann ich mir noch nicht einmal vorstellen, aber ich bin unglaublich froh und stolz auf dich, dass du so viel Stärke bewiesen hast und trotz all dem eine so lebensfrohe Person geworden bist, das ist wirklich bewundernswert. Du bist ein wirklich wundervoller Mensch und verdienst nur das Beste. <3

    Alles Liebe, Greta

    Ps: Ich liebe deinen Schreibstil!

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  5. Irgendwie hat mein Handy oder Google meinen Kommentar von vorhin verschluckt, deswegen hier nochmal.
    Ich habe selber zum Glück noch nie etwas derartiges erleben müssen und trotzdem hat mich dein Text sehr berührt. Du bist ein starkes Mädchen und ich bin froh, dass Ed und Ben in dieser Zeit für dich waren und dich somit gerettet haben. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie hart das alles gewesen sein muss, umso bewundernswerter finde ich es, dass du mittlerweile so offen darüber schreiben kannst und so mit Sicherheit vielen hilfst, die eine ähnliche Situation erleben oder erlebt haben.
    Verlier den Mut nicht, Sophia.

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    1. danke sophia, das bedeutet mir sehr viel, ich hab zwar schon viel durchgemacht, aber wieso das negative nicht einfach zu etwas positivem umkehren und anderen helfen?

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  6. Hey Vivi,
    Ich vermute mal, dass mein Kommentar irgendwie untergegangen sein muss, ich kann jedenfalls nicht feststellen ob er abgesendet wurde oder nicht.

    Erst einmal möchte auch ich mich für diesen informativen, leerreichen und aufmunternden Text bedanken! Ich habe zwar Gott sei Dank noch nie ernsthafte Mobbing-Erfahrungen gemacht, einige fiese Kommentare musste ich jedoch schon einstecken! Vielleicht kam es teilweise auch wegen meiner Blindheit zu Stande, whatever...
    Was ich dir ans Hertz legen möchte ist: bitte bleib so, wie du bist, denn so bist du perfekt! Lass dich nicht unterkriegen von solch minderbemittelten Menschen, die allen Ernstes denken ihre Coolnes würde in die Höhe steigen nur weil sie andere, schwächere, grundlos niedermachen! Sowas hat niemand verdient und du schon gar nicht!

    Das war jetzt sehr viel, aber es war mir wichtig!
    Ich bin mega stolz auf dich!

    Viele liebe Grüße sendet dir,
    Sascha

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    1. vielen vielen dank, eure unterstützung bedeutet mir wirklich sehr viel und gibt mir kraft weiterzumachen!

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  7. Ich möchte einmal meine Geschichte erzählen.
    Ich würde das was mir passiert ist, nicht mobben nennen. Ich wurde nie direkt beleidigt oder gar geschlagen, trotzdem hat es mein Leben verändert.
    Es begann in der 5. Klasse. Ich war schon immer jemand, der anders war als die anderen. Habe meine Meinung gesagt, bin nicht den "It-Girls" hinterhergelaufen und war einfach anders. Ich habe mich für andere Sachen interessiert, wollte statt Reiten, Kararte machen, statt mich zu schminken im Apfelbaum mit meinen Katzen schmusen und habe nicht mein ganzes Leben in die Öffentlichkeit geschrien. Ich hatte allerdings auch meine Clique, schon damals waren mir manche Mädchen darin unsympathisch, aber ich fühlte mich wohl. Dann kamen aber langsam so Lästereien ans Tageslicht. "Ja, A meinte halt, dass du zickig bist." , "B hat gesagt, du würdest nicht zu uns passen", so und anderes, direkt wurde mir nie so etwas gesagt. Als ich die Mädchen darauf ansprach, gab es keine Gegenstimmen, vielleicht ein kurzes "So habe ich das nicht gesagt.", oder ein "Wenn es halt so ist!". Auch die Leute, denen ich ursprünglich vertraute, wanden sich von mir ab. Meine Noten wurden schlechter und ich fiel immer weiter in dieses Loch hinein,suchte den Fehler bei mir, war unzufrieden mit mir, meinem Körper, habe mich selbst einfach schlimm gefunden. Meine Mutter schaltete dann irgendwann meinen Klassenlehrer ein, leider ein sehr uneinfühlsamer Mensch, der mich alleine gegenüber von den sechs Mädchen stellte. Es wurden Behauptungen über mich aufgestellt, keiner hat sich entschuldigt, der Klassenlehrer hat nicht eingegriffen. Ich konnte mich nicht wehren, war seelisch eh nicht gut drauf und ließ einfach alles auf mich prasseln. Ich lief in der Schule allein herum, saß an einem Einzeltisch, redete über den ganzen Schultag kein einziges Wort, was für mich sehr komisch ist. Dann meldete meine Mutter mich bei einem Karatekurs an. Karate befreit mich. Ich konnte schreien, meine Wut loswerden, schlagen, alles machen was ich wollte. Es war wie eine Therapie. Zudem hatte ich nach Aussage meines Trainers viel Talent und Kraft, Karate gab mir so viel Selbstsicherheit, auch heute noch hilft es mir mich abzureagieren. Langsam kam ich aus meinem Loch hinaus, öffnete wieder meine Augen für meine Umwelt. Die Mädchen von damals, haben es glaube ich schon wieder vergessen, für sie hat es keinen Unetrschied gemacht, ob die Clique jetzt 6 oder 7 Mitglieder hat, sie haben außerdem schnell Ersatz gefunden. Ich habe zwei Mädchen aus meiner Klasse, mit denen ich mich gut verstehe, aber beste Freundinnen, würde ich sie nicht nennen. Ich habe immernoch Angst, dass so etwas wieder passiert, ich bin ein sehr feinfühliger und sensibler Mensch und beisse mich in so etwas richtig rein.
    Dein Blogpost ich echt aufmunternd, du schreibst toll und er gibt einem wahnsinnig viel Mut. Ich kenne dich zwar nicht wirklich gut, aber was ich von dir kenne, ist ein tolles, lebensfrohes, verändere dich nicht und bleib stark.
    Liebe Grüße
    Mia

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    1. vielen dank, dass du mir deine geschichte anvertraut hast mia! das zeigt mut und stärke! man muss im leben immer mit solchen menschen kämpfen, aber es freut mich, dass du in deinem sport einen ausgleich gefunden hast, der dich stark macht und in dem bestärkt, was du tust. lass dich nicht verändern, denn wenn menschen dich nicht mögen, ist das ihr problem und nicht deins. irgendwann findest du freundinnen, die perfekt zu dir passen, dich so akzeptieren, wie du bist, und dich in dem unterstützen, was du tust.
      ganz liebe grüße zurück!

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