Montag, 29. Juni 2015

Freundschaft

Freundschaft.

Wenn ich das Wort höre, fallen mir sofort Attribute ein, die ich damit verbinde:
Vertrauen, Blödsinn machen, spontan sein, die gleichen Interessen vertreten, einfach auf einer Wellenlänge sein.

Ich hab in meinem bisherigen Leben nicht wirklich viele Menschen kennengelernt, die ich als Freunde bezeichnen würde. Nicht, weil ich sie nicht leiden kann, sondern einfach, weil da nichts ist, das uns "verbindet".

Ich hatte eine Kindergartenfreundin, eine Freundin in der Grundschule, eine Freundin auf meiner zweiten Grundschule und drei Freundinnen auf der weiterführenden Schule und irgendwie bin ich mit fast allen auf's Maul geflogen.

Ich bin ein Mensch mit chronischem Helfersyndrom, ich liebe es Menschen glücklich zu machen und vergesse dabei mein eigenes Wohl viel zu oft und ich kann das wahrscheinlich niemals abstellen, weil's halt einfach Teil meines Charakters ist. Wäre ja auch alles schön und gut, jedoch haben meine bisherigen Freundschaften immer mit Vertrauensbrüchen geendet, weil ich permanent ausgenutzt wurde und mich meine "Freundinnen" immer nur dann angesprochen haben, wenn sie mal wieder einen Rat brauchten. Hatte ich mal ein Problem, wurde das natürlich gekonnt ignoriert und das Thema gewechselt.

Ich denke, dass mein Problem ist, dass ich auch einfach...anders, komplizierter bin als andere. Ich rauche nich, ich trinke keinen Alkohol, ich bin tätowiert, ich gehe gerne auf Konzerte, ich achte nicht darauf, welches Essen ich esse und ob das jetzt gesund ist oder nicht und sportlich bin ich auch nicht. Ich bin halt einfach...anders.
Wenn ich mich mit meiner derzeitigen Clique vergleiche, frage ich mich, ob ich der einzige Mensch bin, der lästern hasst und wenn ich es mir recht überlege - ich würde keinem einzigen von ihnen je ein Geheimnis anvertrauen. Und genau da ist ja der Punkt. Wenn man zwar Zeit miteinander verbringt, sich aber nicht vertraut; ist das dann nur so 'ne Zweckbekanntschaft, weil man ja irgendwo soziale Kontakte haben muss oder ist das wirklich Freundschaft? Für mich persönlich ist die Antwort darauf eindeutig.

Alles, was ich mir wünsche, ist ein Mensch, mit dem ich auch mal wieder 5 sein kann, mit dem ich spontan irgendwas unternehmen kann, ein Mensch, der 100€ für mich ausgeben würde, weil sie weiß, dass ich gerne auf ein Festival oder ein Konzert gehen würde, aber alleine nicht gehen möchte und sie kommt trotzdem mit, einfach weil das beste Freunde so machen würden, um den anderen glücklich zu sehen. 

Wenn man bei Freundschaften immer wieder irgendwie verletzt wird, hat man aber auch irgendwann einfach keinen Bock mehr. Ich mein, ich würde wirklich alles tun, um meine Freunde glücklich zu machen, und was bekomme ich zurück, wenn ich mal eine Schulter zum Ausweinen brauche? Ein "Du willst ja sowieso nur Aufmerksamkeit." oder ein "Das schaffst du schon alleine.". Danke für Nichts, wirklich. Und da wundern sich alle, wieso ich irgendwann alle Menschen von mir stoße, wenn sie mir zu nahe kommen. Ist ja logisch, ich hab einfach Angst verletzt zu werden. Mal wieder.

Was ich in den letzten Jahren gelernt habe, ist, dass man Menschen, die einem nicht gut tun, aus seinem Leben streichen muss. Es hört sich hart an, aber Freunde kommen und gehen, Kindergartenfreundschaften sind etwas sehr sehr Wertvolles und Besonderes und Seltenes und ich hätte sowas wirklich auch gerne, aber ich schätze, ich bin einfach nicht der Typ für lang anhaltende Freundschaften. 

Mir sagen viele Menschen immer wieder, dass ich zu ehrlich bin und dass ich deswegen meistens viele vor den Kopf stoße. Aber wo ist denn da der Sinn? Ist man ehrlich, ist man scheiße, lügt man, um den anderen zu schützen und nicht zu verletzen, ist man scheiße, ist man spontan, ist man scheiße, ist man nich spontan, ist man scheiße. Da frag ich mich wirklich, was Menschen eigentlich alles verlangen. Ich sage nicht, dass meine Ansprüche klein sind, auf keinen Fall. Jeder sucht doch irgendwo einen Freund oder eine Freundin oder beides, der oder dem man vertrauen kann und bei dem man man selbst sein kann. Aber dennoch: Wie soll man sich eigentlich noch verhalten, um nicht vor den Kopf gestoßen zu werden und um ein guter Freund oder eine gute Freundin zu sein? 

Ich hatte mal eine Freundin, die mir permanent die Ohren wegen ihrem Freund vollgeheult hat, ich stand ihr immer zur Seite und hab sie unterstützt. Und das beruhte auch auf Gegenseitigkeit. Aber irgendwann fing es an, dass ich nur noch gut genug war, wenn ihre anderen Freundinnen keine Zeit hatten, ich wurde als "dumm" und "scheiße" und "egoistisch" bezeichnet, es wurden Gerüchte von ihr über mich verbreitet, die mir in meiner Clique heute noch auf die Nase gebunden werden, obwohl eigentlich niemand die wirkliche Geschichte kennt. Und da kommt wieder die Frage auf: Ist das noch Freundschaft?

Ist es noch Freundschaft, wenn man weiß, dass seine eigenen Freunde hinter deinem Rücken über dich reden und die tatsächlich denken, man wüsste das nicht?
Ist es noch Freundschaft, wenn man in einer Gruppe zwar akzeptiert, aber trotzdem nicht anerkannt, sondern nur geduldet wird? 
Ist es noch Freundschaft, wenn sich keiner deiner sogenannten "Freunde" traut, ein Problem, das sie mit dir haben, zu besprechen? 
Ist es noch Freundschaft, wenn dich deine "Freunde" immer wieder und wieder und wieder verletzen und das von allen anderen einfach...totgeschwiegen wird?
Und ist es noch Freundschaft, wenn man aufgrund seiner "Freunde" so manche Tränen vergießt?

Nein. Das ist keine Freundschaft mehr.

Mein persönliches Problem ist aber einfach, dass ich nicht einfach sagen kann "Nö ich hab kein Bock mehr auf euch." oder "Nö ich such mir neue Freunde.", weil ich nicht will, dass das Auswirkungen auf die ganze Gruppe hat. Ja da sieht man wieder mein Helfersyndrom hindurch scheinen.

Ich verlange doch wirklich nicht viel, wirklich nicht. Ich versuche meine Ansprüche runterzufahren. Alles, was ich möchte, ist ein Mensch, dem ich vertrauen kann. Aber ich glaube, dass selbst dieser Anspruch heutzutage viel zu hoch ist. Und das ist so so so traurig.

Das klingt jetzt vielleicht naiv und dumm, aber mein einziger richtig guter Freund ist die Musik. Musik war immer für mich da, Musik hat mich immer wieder aufgebaut, ich kann Musik vertrauen und eigentlich erfüllt sie alle Kriterien, die ich in einer besten Freundin suche.

One Good Thing About Music Is When It Hits You, You Feel No Pain.

Dieses Songzitat - eigentlich von Bob Marley- ist für immer auf meiner Haut verewigt und verdeutlicht das, was ich in meinem bisherigen Leben erfahren habe, zu 100%. Ich habe es mir in der Handschrift von Jared Evan tätowieren lassen, einem amerikanischen Singer-Songwriter, der mir in der kurzen Zeit, in der ich ihn erst kenne, mehr geholfen hat, als alle meine Freunde zusammen. Durch seine Musik und durch privates Zeug, das hier nichts zur Sache tut. Aber da sieht man mal wieder, die besten Menschen wohnen viel zu weit weg.

Ich habe durch Twitter so viele Menschen kennengelernt, die ich Freunde nennen darf, denen ich zwar nicht zu 100% vertraue, aber vielleicht zu 90% und ich finde das ist eine Leistung. Wahrscheinlich funktionieren diese Freundschaften auch nur, weil sie auf Distanz sind, aber hey, immerhin hab ich irgendwen mit dem ich mal reden kann. Wenn nicht im realen Leben, dann halt über's Internet mit Menschen, die in Belgien, England, Amerika, Holland und Frankreich leben. 

Ich bin in den letzten paar Tagen wirklich traurig, weil mir wieder bewusst geworden ist, dass ich irgendwie keinen Menschen hab - abgesehen von meinen Eltern und meinen Geschwistern - bei dem ich ich selbst sein kann ohne verurteilt zu werden und ich würde mir das wirklich wirklich wünschen. Ich bin mir aber auch absolut sicher, dass es besser ist sich von Menschen zu trennen, die nicht gut für dich sind. Jeder von uns ist es wert für das gewertschätzt zu werden, was er ist und jeder ist es wert ein paar Menschen zu haben, die immer für einen da sind.

Ich habe diese Menschen leider noch nicht gefunden, aber ich bin zuversichtlich, dass sich da noch was entwickeln wird, ich bin schließlich erst 18 und erwarte wahrscheinlich viel zu viel von meinen Mitmenschen und dessen bin ich mir bewusst. Und trotzdem bin ich mir sicher, dass ich bald ein paar gute Freunde um mich haben werde. Ich hoffe es zumindest.

So das war jetzt ganz schön viel aber who cares, ich jedenfalls nicht! 

Ich hoffe euch gefällt mein sentimentales Gelaber über Freundschaften und vielleicht können sich ein paar von euch ja tatsächlich in dem Eintrag wiederfinden. Wenn jemand von euch mal quatschen will, einfach antwittern, ich läster gern mit euch mit und versuche euch wieder glücklich zu machen. 

Helfersyndrom halt.

Loooooove.

Vivi.

PS.: Ich hab den Eintrag jetzt nicht nochmal probegelesen, weil ich jetzt aus Frust 'n Eis essen will, lasst euch von kleinen Rechtschreib- und Grammatikfehlern also nicht stören!


Mittwoch, 24. Juni 2015

Vorurteile der heutigen Jugend gegenüber

Ich wurde schon häufig darauf angesprochen, ob ich nicht mal einen Blogpost über die Vorurteile der heutigen Jugend gegenüber schreiben könnte und tada! Jetzt endlich hab ich die Zeit gefunden mich mal hinzusetzen/hinzulegen mit frischen Früchten/einer Tafel Nussschokolade und mich in der Sonne meinen Gedanken hinzugeben/im Halbdunkel im Bett zu liegen und einfach möchtegernschlau daher zu schreiben. Wie immer also.

Eins der größten Vorurteile unter dem ich persönlich sehr leide ist dieses „Alle Jugendlichen saufen und rauchen und nehmen Drogen!“ Vorurteil. Ich mein. Wenn ich sage, dass ich noch nie eine Zigarette angerührt habe und es nicht vorhabe und wenn ich sage, dass ich aus gesundheitlichen Gründen und einfach aus Überzeugung keinen Alkohol und keine Drogen anrühre, ist die Antwort Erwachsener darauf immer ein abfälliges Lachen und ein „Ach das kommt noch, Jugendliche in deinem Alter wollen doch immer alles ausprobieren.“
Ja. Is’ ja schön für andere, ich fang trotzdem nicht damit an, nur weil das alle machen, mein Gott.

Ein weiteres Vorurteil:
Jugendliche hängen nur noch vor PC und Handy.
Natürlich hängen wir nur noch vor PC und Handy, aber anstatt das zu verurteilen, sollte man vielleicht mal die Gründe dahinter hinterfragen. 
Ich persönlich hab nie Bock gehabt, nach der Schule noch irgendwas zu unternehmen, alles was ich wollte war im Bett liegen und mich ausruhen. Weil Schule verdammt nochmal so anstrengend ist, dass viele (natürlich nicht alle) einfach keine Motivation mehr haben noch Sport zu machen oder mit dem Hund Gassi zu gehen. 
Zudem ist es bei mir zum Beispiel so, dass ich wenige Freunde in meiner näheren Umgebung habe, dafür aber umso mehr in ganz Europa und Amerika verteilt, weil ich sie durch’s Internet kennengelernt habe. Und mit denen würde ich auch gerne irgendwie in Kontakt bleiben. Außerdem leben wir nun mal in einer Medien- und Konsumgesellschaft in der man auf dem neusten Stand sein muss, weil man sonst ausgeschlossen wird. Also liegt die Schuld vielleicht nicht bei den Jugendlichen, die einfach in diese Gesellschaft reingeboren werden, sondern an der Gesellschaft an sich.
(Erwachsene wollen auch grundsätzlich immer nur dann was von einem, wenn man gerade vor dem Laptop sitzt oder jemandem eine Nachricht schreibt. Danke für nichts Zufallseffekt.)

Jugendlichen wird grundsätzlich vorgeworfen, sie würden ja verdummen und würden sich in keinen Themenbereichen richtig auskennen. 
Frage:
Wie soll man auch nur irgendwas behalten, wenn man jeden Tag 9 Stunden Schule hat und für Fächer sowieso nur kurzzeitlernt. Da KANN erst mal gar nicht viel hängen bleiben. Zweitens wird man in der Schule sowieso nur auf das Nötigste vorbereitet, weil auch einfach die Zeit nicht da ist, um auf jeden Lebensbereich ausreichend vorzubereiten. Also liegt auch hier die Schuld nicht bei den Jugendlichen, sondern an der Schulform unserer Gesellschaft.

Auch aufgefallen ist mir, dass wir ja sowieso als "faul“ und „respektlos“ und „uninteressiert“ und „gelangweilt“ betitelt werden. 
Danke für das Kompliment. Ist ja nicht so, als würde es uns Jugendlichen nicht sowieso schon schlecht genug gehen mit den ganzen normalen Pubertätsproblemen, nein, wir brauchen noch totaaal verständnisvolle und gestresste Erwachsene, die ihren Frust unbegründeter Weise an ihren Kindern oder sonst wem auslassen müssen.
Dieses Verallgemeinern von Dingen geht mir ja soweiso schon so auf die Nerven.
Nicht alle Jugendliche sind faul und selbst wenn sie es sind, haben sie es sich verdient auch einfach mal faul zu sein bei dem ganzen gesellschaftlichen Druck, dem sie tagtäglich ausgesetzt sind. Liegt aber auch immer ein bisschen an der Erziehung, ob das Kind jetzt im Haushalt hilft oder nicht. Wenn man seine Kinder ihr ganzes Leben lang verwöhnt, braucht man sich dann auchnicht wundern, wenn sie nichts tun und nicht mithelfen.
Und auch respektlos sind nicht alle Jugendliche, auch das liegt immer an der Erziehung der Eltern. Kinder lernen nicht von selbst respektvoll mit anderen umzugehen, das wird ihnen beigebracht und wenn nicht – ja. Dann ist das trotzdem nicht ihr Schuld.
Was mich auch total stört ist diese Gelaber über das Desinteresse der Jugend an der Politik. Ich kann zum Beispiel sagen, dass ich wählen gehe und dass ich mich vorher erkundige, welche Partei was unterstützt oder welcher Kandidat für was steht.
Ich denke einfach, dass es an dem Auftreten der Politik in der Öffentlichkeit liegt, dass sich so wenige Jugendliche dafür interessieren. Ich meine, wir leben in einer modernen Welt mit moderner Sprache und Mode und sobald ich so eine Politiksendung anmache zweifel ich daran, ob wir tatäschlich im21. Jahrhundert leben oder im 16.? Politiker tun ständig so, als wären sie was Besseres mit ihrer gehobenen Sprache, die sowieso kein Mensch versteht, und ihren Kostümen aus den 70er Jahren. Aber oh Moment, ihr seid nichts Besseres, weil ihr in der Politik seid, ihr führt zwar ein Land, aber ihr seid dennoch nur Menschen wie alle anderen auch und dementsprechend sollte man sich auch verhalten. Man sollte sich der modernen Gesellschaft anpassen und einfach mal etwas lockerer werden, weil nur das die Jugend anspricht. Sicher sollte man seine Loyaylität vertreten und Respekt bei seinem Volk hervorrufen, aber beim besten Willen, das geht auch anders.

Wenn man das jetzt mal zusammenfasst, kann man doch ganz einfach sagen, dass die meisten Vorurteile der heutigen Jugend gegenüber zwar teilweise zustimmen. Ignoriert wird aber gekonnt der Fakt, dass wir eben nur Jugendliche sind, die auch mal rebellieren wollen, die unwissend und naiv sind und die einfach noch sehr viel lernen müssen! Das sollten sich einige Erwachsene mal vor Augen führen, sie sind diejenigen, die uns auf unseren, auf den richtigen Weg führen müssen und die uns beibringen Respekt zu haben und im Haushalt zu helfen, weil das nun mal selbstverständlich sein sollte.
Aber wenn wir mal keine Lust haben etwas zu tun oder einfach drei Tage faul im Bett liegen dann lasst uns bitte, weil wir uns das auch einfach mal verdient haben. Es gibt immer ein gesundes Faulsein, aber viele vergessen das in dieser hektischen und gestressten Welt. Obwohl es gar nicht verkehrt ist sich mal eine Auszeit zu gönnen.

Viele Erwachsene verstehen einfach nicht, dass Jugendliche eben einfach noch jung sind und erwarten viel zu viel von uns, aber wir sind keine Maschinen, sondern nur Menschen und dieses ganze Unterdrucksetzen hilft uns nicht wirklich dabei, uns in die richtige Richtung zu entwickeln. 

Also bitte BITTE versucht doch einfach mal euren Stresspegel etwas runterzufahren liebe Erwachsene und stattdessen Verständnis zu zeigen. Man kann uns auch nett auffordern etwas zu tun, da muss man nicht gleich verallgemeinernd sagen, dass „du wie jedes andere Kind in deinem Alter" bist. Wo ist denn da schon wieder die Individualität geblieben??? (*verweist unauffällig auf einen ihrer letzten Blogposts über Individualität*)


Also dann, das war’s mal wieder mit dem Blogpost, biiis zum nächsten Mal!


Vivi.

Sonntag, 14. Juni 2015

Feminismus

Feminismus. Wenn manche das Wort Feminismus auch nur hören, bekommen sie schon einen hochroten Kopf, sie wollen sich die Haare ausreißen und fangen direkt das Diskutieren an. Aber wieso hat Feminismus eigentlich einen so schlechten Ruf?
Insbesondere in Deutschland scheint es viele Menschen zu geben, die sich gerne über alles und jeden aufregen. Auch, wenn sie überhaupt nicht das Recht und absolut keine Ahnung haben. Ich persönlich denke, dass ich, wenn ich jetzt auf die Straße gehen, jemanden ansprechen und fragen würde „Was ist eigentlich Feminismus?“ oder „Bist du Feminist?“, nur abwertende Bemerkungen, Rumgestotter oder Sätze wie „Kein Kommentar“ als Antwort bekommen würde.
Dabei ist es gar nicht so schwer zu verstehen, was Feminismus eigentlich ist.

Feminismus bedeutet einfach, dass Frauen und Männer in allen Lebenslagen gleichberechtigt sind. Das Ende von Sexismus und das Einsetzen für Menschenwürde und Akzeptanz wird angestrebt.

Und meine Frage ist nun: Wieso zum Teufel gibt es tatsächlich Menschen, die sich gegen Feminismus einsetzen, wieso versuchen Männer dieser Gleichberechtigung entgegenzutreten? Wieso ist es überhaupt so ein großes Thema, wenn jemand feministisch denkt und handelt, wieso ist das nicht längst schon zur Normalität geworden?

Frauen werden grundsätzlich als Sexobjekt gesehen. Klingt hart, ist aber so.
Frauen verdienen in den gleichen Positionen weniger Geld als Männer.
Frauen werden überall auf der Welt tatäglich, sekündlich, vergewaltigt und wem wird die Schuld gegeben? Natürlich ihnen. Ist ja ihre eigene Schuld, wenn sie sich im Sommer keine schwarze Kutte anziehen und stattdessen einen Rock tragen. Ist ja ihre Schuld, wenn sie mal etwas Alkohol trinken. Ist ja ihre Schuld, wenn die Hormone der Männer verrückt spielen.
Frauen werden geschlagen, misshandelt, dürfen nicht eigenständig denken, müssen sich in manchen Kulturen ihren Männern und Familien unterwerfen.
Frauen dürfen in manchen Ländern immer noch nicht zur Schule gehen oder überhaupt Bildung genießen, Männer hingegen schon.
Frauen werden mit Unbekannten verheiratet. Im Alter von 12 Jahren.
Frauen werden missachtet.
Frauen werden nicht akzeptiert.
Frauen werden als „das schwächere Geschlecht“ bezeichnet.

Und es gibt Menschen, die das wirklich gut finden? Die das unterstützen? Sicherlich gibt es auch Männer, denen diese Punkte wiederfahren, aber die Quote spricht eine eindeutige Sprache. Frauen werden unterschätzt und grundsätzlich nicht als würdig genug empfunden, um gegen Männer anzugehen. Männer sind stark, Männer haben das Sagen im Haus, Männer entscheiden, wo es lang geht.

Leben wir immer noch im 15. Jahrhundert?

Muss es tatsächlich immer noch ein Streit- und Diskussionsthema sein, ob und was Frauen wann und wie tun und lassen?

Ein Beispiel:
Schaut man sich mal an, wie Frauen in den Medien dargestellt werden, und wie Männer in den Medien dargestellt werden.
Frauen sind meistens die erotischen Objekte, die, die ein perfektes Gesicht haben und glattrasiert sind.
Frauen müssen perfekt sein.
Frauen müssen mit ihren Reizen spielen.
Frauen sollen zeigen, was sie haben, damit Männer ihren Spaß haben aber oh Vorsicht, natürlich nicht zu stark aufreizend anziehen, weil sonst könnte es ja vielleicht passieren, dass doch eine Frau vergewaltigt wird. Ist ja normal und ihre Schuld. NATÜRLICH.
Männer hingegen sind die erfolgreichen Businesstypen im Anzug, die für Versicherungen und Strom werben, die zeigen „Hier bin ich, das bin ich, das kann ich, denn ich bin ein Mann und Männer sind das bessere und stärkere Geschlecht!“

Tut mir Leid, aber Menschen, die das unterstützen, sind für mich Dreck.

Frauen dürfen Pickel haben und Wachstumsrisse und Cellulite und Frauen dürfen schlank oder korpulent sein und sie dürfen tragen, was sie wollen und sie dürfen handeln und denken wie sie wollen, weil sie genauso einfach Mensch sind, wie Männer eben auch.
Und hey, ich weiß nicht, ob ihr's mitbekommen habt. Aber Frauen machen sich nicht für euch Männer schön, weil es euch einen Scheiß angeht, wie sie sich kleiden oder ob und wie sie sich schminken.
Wieso müssen sich Frauen überhaupt schminken, wieso muss es überhaupt ein Thema sein, dass sich Frauen mit Make-Up wohler fühlen? Wieso ist Natürlichkeit kein Thema mehr? Sicherlich gibt es immer noch genug Frauen, denen Schminke nicht gefällt, aber es lässt sich nicht bestreiten, dass sich mit den modernen Techniken der Make-Up-Welt so Einiges schöner schminken lässt und das ist doch wirklich traurig. Jetzt müssen sich Frauen schon schöner machen, weil sie sich sonst nicht attraktiv genug finden. Für Männer und für sich selbst.

Ich persönlich bin eine (junge) Frau, die so gut es geht auf Make-Up verzichtet. Ich hab mal unreine Haut, ich hab Wachstumsrisse, ich habe Stellen an meinem Körper, die mir nicht gefallen. Ich trage gerne Jeans und viel zu große Bandshirts und Nikes trage ich so lange, bis sie auseinander fallen. Aber das ist okay. Weil ich nicht perfekt bin und auch nicht perfekt sein möchte. Weil ich einfach ich sein und mich in meinem Körper wohlfühlen möchte und das wird mir in der heutigen Welt schon so schwer genug gemacht. Wenn ich stolz auf mich bin, bin ich arrogant, wenn ich etwas an mir auszusetzen habe, habe ich Komplexe oder „ich spinne nur rum“. Danke auch.
Es ist auch okay, wenn sich Frauen gerne schminken und Fotos von sich hochladen und gerne Ausschnitt und enge Tops tragen. Deswegen sind sie nicht gleich Schlampen.
Apropos, wer sagt überhaupt, was Schlampe ist und was nicht? Wieso sind Männer, die oben ohne und mit Shorts rumlaufen normal und Frauen, die im Bikini durch's Schwimmbad hüpfen und zeigen wollen, was sie haben, weil sie stolz auf sich und ihren Körper sind, gleich Schlampen und arrogant und von sich selbst überzeugt? Dann sollten sowohl Männer, als auch Frauen mit T-Shirt oder am besten sogar Pullover schwimmen gehen, vielleicht würden Menschen dann endlich aufhören sich aufzuregen.

Was ich sagen möchte ist einfach, dass Feminismus etwas ist, was JEDER MENSCH vertreten sollte. Es hat nichts damit zu tun, dass Frauen die Männer unterdrücken wollen, es hat etwas damit zu tun, dass Männer Frauen unterdrücken und das zur Normalität geworden ist, obwohl es das nicht sein sollte. Natürlich machen die mesiten dies nicht mit Absicht, aber es ist nun mal leider Fakt, dass sich Frauen den Männern untergeben fühlen und das ist definitiv nicht gut.

Feminismus bedeutet, dass man Gleichberechtigung anstrebt.
Frauen sollten als Menschen wahrgenommen werden und nicht als Objekte mit denen umgegangen werden kann, wie ihre Männer oder Väter oder Brüder oder sonst wer es für gut empfinden.
Frauen sollten tragen dürfen, was sie wollen ohne Angst haben zu müssen, dass sie verspottet oder gar vergewaltigt werden und dabei ist es egal, welche Größe oder welches Gewicht sie haben.
Frauen sollten auch mal nicht perfekt sein und sich hässlich fühlen dürfen, weil keine Frau auf diesem Planeten perfekt ist, weil Perfektion nicht definiert werden kann. Also ist ja, wenn man es mal so sieht, jeder Mensch perfekt.
Frauen sollten auch politisch und wirtschaftlich gleichgestellt werden, weil sie genauso hart, wenn nicht noch härter arbeiten, als Männer.
Frauen sollten einfach Frauen sein dürfen und Männer sollten Männer sein dürfen, die gleichberechtigt miteinander leben.

Ich finde, dass das Thema Feminismus ein sehr großes ist, über das man sich stundenlang aufregen könnte, weil es so viele unwissende Menschen da draußen gibt, die immer noch davon ausgehen, dass wir Frauen jetzt eine Revolution starten und die Männer stürzen wollen. Aber hey, auch Männer können Feministen sein und einfach mal die Rechte der Frauen unterstützen. Einfach, weil es selbstverständlich sein sollte, dass, egal welches Geschlecht, welche Hautfarbe oder Religion oder Sexualität ein Mensch hat – dass jeder Mensch als Mensch angesehen und als solcher behandelt wird.

Ich hoffe dieser Blogpost konnte die Unwissenden unter euch etwas aufklären!

Bis zum nächsten Post,

Vivi.


Montag, 8. Juni 2015

Jared Evan

I know, I usually don't write blogposts about lifestyle and all I do on here is criticizing society and stuff like that but I thought that it's time to like change my blog a bit. I wanted to start recommending new, unknown and amazingly talented musicians to my almost 2000 readers on here. Just because they deserve more attention and...because i can.

So, my first music recommendation is Jared Evan, an independent singer-songwriter, rapper and producer from New York. After he split ways with his label because they didn't support his musical vision, he started releasing music and touring on his own, without a label.

He released the EPs The 4th Chapter and Pieces and started working on the collaboration projects Boom Bap & Blues and Boom Bap & Blues 2 (Still Blue) with Statik Selektah which all came out within the last 3 years. He worked with producers like Pharrell Williams and Dr. Dre and writes and produces songs by himself, for himself AND for other musicians such as Hoodie Allen who is one of his closest friends and who brought him on tour.

You can't deny that Jared, who started as a drummer, is amazingly talented, I mean, he writes and produces his own songs and tries to help his friend's projects out as well. But apart from that he's such a genuine and precious person and I know that the following is going to be really cheesy but I won't apologize for that because it's just the way I – and many others – feel.
I just need to tell you about it because people like Jared, who've been through difficult times, changed their lifes and started using their bad experiences to make other people happy by writing the most honest songs you'll ever listen to, deserve to get attention and success.

Charlie Brown and Falling Down made me fall in love with Jared and his music because I felt so well-understood. His songs explain everything that's going on in my head and I think I'm never going to be able to make clear to anyone on this planet how much that means to me. I never knew how to explain what it felt like to get bullied and how helpless you are.
Everything I did in those situations was listening to music because music was my therapy, music is still my way to get things off my chest. Singing gave me strength and power and courage to go on, to give a fuck about what other people thought about me and I just started being me again. And Jared did the exact same thing. Music was his therapy and i guess it still is and you can feel that. Everyone can feel that, everyone can see that, seriously.

He's trying to cheer us, his fans, up when we're down. He's the most active musician on Twitter, he's tweeting us all the time, telling us that he appreciates every single one of us and it just makes everyone so happy. And a lot of people know the feeling when your favourite musician answers or favs or retweets something from you, it just makes you feel warm and cozy and you're so thankful.

His gratefulness and love for his fans is unbelievable.

But now, a few days ago, on June 2, 2015, Jared Evan this little piece of...no I'm trying to be nice in this.
Okay. Sooo. Jared Evan just pulled a Beyoncé and surprised everyone with a FREE mixtape which everyone can download on his website (http://jaredevan.com/theartformofwhatever.php). He called the project The Art Form Of Whatever which he created from scratch in 4 days. 10 songs. In 4 days. He came up with the idea on the flight back to New York after the European Tour with Hoodie Allen a few weeks ago and executed it a day later. He got help from the producer The Arcitype who produced most of the songs and Jared also painted the actual artwork by himself.

And now the most important question is: WHAT EVEN IS THIS GUY?




This is what Jared said about his new project:

I wanted it to be a project that showed a different side of me, something bold. So on my flight back to New York I started conceptualizing what the project could be like. I wrote down titles on my laptop, and one of them really stuck out to me 'The Art Form Of Whatever'. I started geeking off of the title and then knew exactly what I wanted it to be. I went to Boston and in literally 4 days created 10 songs from scratch. I've never been more proud of a project. It went from my brain to reality in the span of a few days. I really dug inside my creative chest for this one. I even painted the album cover myself.“

And now I'm pretending to be a music journalist (I actually wanted to study that at uni but oh well) and rating and explaining every song on this album (of course I just talk about MY opinion and MY thoughts so please don't judge me, thanks).

1. Stella features Jared on the first track The Art Form and Jared shows again that he's working with the best artists in this industry because Stella wrote the hook for this punchy rap song and makes it even more enjoyable.

2. Karate features Moe Pope and all I have to say is that this song seriously is karate, they both throw the lyrics right into your face and they both show their listeners that they are two of the best rappers in this industry.

3. One of my personal faves is Signals (These walls they're covered in flames, they're gonna burn down“), it's catchy and just different and you just have to listen to it to understand what I mean.

4. The Art Form Of Whatever also includes the song Home which is one of my favourites as well just because it's so gentle and quiet but then again it's so expressive and it just blew me away („But my dreams will keep me company“).

5. The song Bad Guy kinda reminds me a bit of Signals, amazing hook and really interesting rap parts in between with ironical lyrics such as „And I'm not calling you a slut or whore, but that doesn't mean you weren't one before“.

6. Etch-A-Sketch is another outstanding track on The Art Form Of Whatever. Jared Evan, Reks and Skyzoo rip into the uptempo and light produced track.
7. Sadie (feat. MAX) is about his little niece and the lyrics are as touching and cute as the whole song and production itself („Oh that's my Sadie, I never thought someone could make me feel this love“).

8. About his song Cookie Dough Jared says „I won't be a cookie cutter artist. My art is raw and I won't ever let anyone mold me into anything.“ and that's all you have to know about the song
(Just listen to it because it's called Cookie Dough and Cookie Dough is delicious af).

9. Me vs Me is an interesting track because Jared kinda battles himself on it and shows both, his rap skills and his amazing voice.

10. The final track on the album is called Of Whatever. Jared talks about his development and the individuality of his music and says that the industry annoys him because you always have to fit in one genre but he doesn't want to fit in, he just wants to do his own thing („I'm sick of being tired, I'm tired of being sick of all these liars“).

All I have to say about this album is that it's a masterpiece. You don't have to be a fan of Jared but you seriously have to become a fan of The Art Form Of Whatever (You'll become a fan of Jared after you listened to it). People who love to figure out lyrics and love to rap while taking a shower should definitely listen to it, everyone else...should listen to it as well. You'll love it.



So it took me almost 4 hours to write this blogpost but I wanted to make it special because Jared is special to me as well. He means so much to me and I'm glad that he always cheers me up when I'm sad and anxious and with this blogpost I promise to support him as long as he wants me to (not only because I got his handwriting tattooed on my body lol) and I will always try to make him happy. I appreciate him so much and getting to know and talking to him changed my life in a non-creepy and non-fangirly way because special people always change your life.

The Art Form Of Whatever is a project which combines every EP, every mixtape Jared has ever released but Jared seems to be more poised and mature and watching him develop into what he is now is just an amazing experience and I'm so excited for everything in the future.

I hope this post wasn't too long and that you had fun reading it!

Loooooooooove,

Vivi.

PS.: You're considered a fool, until you're considered a genius.


Freitag, 5. Juni 2015

Fansein

Ihr denkt jetzt bestimmt alle „Wow, endlich mal kein gesellschaftskritisches Thema, endlich mal was, über das man sich nicht permanent aufregt!“ und ja ihr lest richtig, dieser Blogpost wird tatsächlich mal ganz versöhnlich, ich werde ein bisschen von meinen Erfahrungen als Fan erzählen und wie sich mein „normales“ Leben meinem Fanleben angepasst hat.

Fan sein kann man von vielem, von Musikern und ihren Songs, Serien, sowie Filmen und ihren Schauspielern, Autoren und ihren Büchern, von einer Sportart und seinem Lieblingsteam und und und. Manche sind Teil von ganz vielen verschiedenen sogenannten 'Fandoms' – also verschiedenen Gemeinschaften dieser Phänomene – und manche beschränken sich auf ein einziges in dem sie vollkommen aufgehen. Und wiederrum andere interessieren sich kaum für Fangemeinschaften.

Ich persönlich kann nur sagen, dass ich durch mein Fansein sehr sehr viele neue Menschen kennengelernt und getroffen, viele Freundschaften geschlossen und lustige Momente erlebt habe. Dabei beschränke ich mich meistens auf Musiker, einfach weil mir Musik die Welt bedeutet, weil Musik Menschen ändern und retten kann und ich Menschen, die Musik als ihren Beruf ausüben und die den Mut hatten sich in diese Ungewissheit, ob das alles mit der Karriere überhaupt klappt, gestürzt haben, einfach bewundere. Ich bin von einigen Musikern, wie zum Beispiel den Backstreet Boys, Justin Timberlake und Eminem, Fan seit ich ganz ganz klein bin, weil mich meine älteren Geschwister da sehr stark beeinflusst haben. Von manchen Musikern bin ich seit einigen Jahren Fan, wie von Ed Sheeran und Casper, und einige Musiker habe ich erst vor Kurzem entdeckt und mich dennoch sofort verliebt, dazu gehören zum Beispiel Hoodie Allen und Jared Evan.

Seit ich Fan bin, bin ich...naja sagen wir...permanent pleite. Fans geben gerne ihr Geld für Merch aus, kaufen sich Pullis, Tops, Beutel etc. von ihren Idolen, weil's cool aussieht, weil man stolz zeigen kann von wem man Fan ist und weil es einem auch irgendwie das Gefühl gibt, dass man seine Lieblingsmenschen irgendwie ein bisschen bei sich hat. Trifft man dann auch noch jemanden, der den gleichen Geschmack hat, gibt es meistens kein Halten mehr (Ist übrigens 'n super Tipp, um neue Menschen kennenzulernen!)

Außenstehende, wie Eltern, Geschwister und Freunde halten uns meistens für wahnsinnig, fanatisch und fragen permanent, ob man denn eigentlich noch „ganz dicht“ ist und ob man sich nicht mal mehr mit der Realität beschäftigen möchte und weniger vor dem Laptop zu hocken und „die armen Leute“ zu stalken. Und ja, vielleicht sind wir alle wahnsinnig und vielleicht ist alles zu überzogen und vielleicht verstecken wir uns hinter unserem Laptop und versuchen die Aufmerksamkeit unserer Lieblingsmusiker oder -fußballer oder -autoren durch soziale Netzwerke zu erhaschen. Aber was ist falsch daran? Wenn es Menschen glücklich macht, sollte es doch eigentlich nichts daran auszusetzen geben? Und Fansein macht glücklich. Es gibt Kraft und macht Spaß, manche finden wieder einen „Sinn“ in ihrem Leben. So war das zumindest bei mir. Wenn man ganz unten ist und nicht mehr weiß, wie man aus diesem Loch auf dessen Grund man sich befindet, raus kommen soll, und DANN plötzlich etwas auftaucht, an das man sich halten und an dem man sich wieder hochziehen und ins Leben treten kann, dann sollte man das doch eigentlich unterstützen. Egal, ob man jetzt Fan von Musikern, YouTubern oder Fußballern ist. Und dann sollte man endlich verdammt nochmal damit aufhören sich über andere lustig zu machen, die LionT und Dagibee feiern. Man kann sowieso nichts daran ändern.

Wenn seine Lieblinge beleidigt werden – ooohoho dann sollte man laufen gehen. Viele Fans sind sehr sehr beschützerisch und wollen, dass es ihren Idolen und Helden gut geht und man nimmt eine Art Mutter- oder Vaterrolle an. Klingt etwas lächerlich – ist es aber nicht hahahaha okay doch vielleicht ein bisschen, aber was soll ich sagen? Bei mir gehören meine Lieblingsmusiker schon zur Familie dazu und ich reagiere ja auch gereizt, wenn jemand etwas gegen meine Familie sagt, oder? Natürlich muss man immer ein gewisses Maß finden und nicht beleidigend werden, weil man sich dann auf das Niveau der höchstwahrscheinlich 12 Jährigen hinter ihren Computerbildschirmen hinunterbegibt und das ist eigentlich noch peinlicher als die 12 Jährigen selbst. Aber dennoch, ein bisschen Ironie und eine sarkastische Antwort mit einer beleidigten und trotzigen Reaktion des Gegenübers ist immer etwas Lustiges.

Das Leben als Fan hat also auch Schattenseiten. Es ist anstrengend, wirklich unfassbar anstrengend. Jeder Fan hat Twitter, Facebook, Tumblr, Instagram, verfolgt die Tweets und Posts seiner Lieblinge, weint, wenn sie ein neues Foto auf Instagram hochladen und befindet sich permanent in einem Gefühlschaos, insbesondere in Fandoms, in denen es OTPs gibt, die man shippt (OTP = One True Pairing, Lieblingskombination/-freundschaft/-liebespaar eines Fandoms; shippen = der Wunsch, dass 2 Personen eines Fandoms eine Beziehung führen). Ist natürlich jetzt alles etwas übertrieben dargestellt, aber ich finde das bringt es auf den Punkt.

Man möchte als Fan außerdem im Gedächtnis seiner Lieblinge bleiben, einige malen ihre Idole, einige schneiden Videos, andere schreiben sogenannte Fanfictions und wieder andere designene ihre eigenen Klamotten. Manchmal klappt es und das Gefühl etwas Besonderes zu sein, weil ihr Liebling sie kennt, macht mit Sicherheit glücklich und bestärkt einen in seinem Tun.

Ich muss aber auch sagen, dass manche ein klein wenig übertreiben. Man muss immer unterscheiden können zwischen Realität und seinem Fanleben und sollte sich darüber im Klaren sein, dass nicht jeder Mensch auf diesem Planeten ihren Lieblingsstar mögen kann, das ist aber NORMAL, weil wir nur Menschen sind und wir sind alle verschieden und es ist doch logisch, dass man da irgendwann mal bei jemandem aneckt. Außerdem sollte man sich überlegen, wofür man sein Geld aus dem Fenster schmeißt und ob man das, was ihre Stars auf den Markt bringen wirklich braucht bzw. ob es nützlich ist, oder ob es einfach nur ein Mittel ihrer Idole ist, um ihren jungen Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wobei ja nicht mal die Fans an sich, sondern meistens die Eltern zahlen müssen.

Ich habe in letzter Zeit auch gemerkt, dass viele anfangen sich wie ihre Idole zu kleiden, ihnen jeden Lebensschritt nacheifern und sich selbst irgendwie gar nicht richtig...ausleben können, weil sie so fokussiert darauf sind ihre Idole zu beeindrucken. Jeder Mensch ist eigenständig und diese Nachmacherei ist ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur creepy. Man sollte immer man selbst bleiben und sich für keinen Menschen verändern, nur um ihr oder ihr zu gefallen.

Im Großen und Ganzen kann man aber sagen, dass Fansein schon ziemlich glücklich macht. Man kann viele Menschen kennenlernen und Freunde finden und bei allem Fanatismus einiger Fans muss man ja dennoch irgendwie auch wieder sagen, dass es ihr eigenes Leben ist. Sie entscheiden, wie sie es leben wollen und ihre Eltern sind für sie verantwortlich. Ich rege mich auch sehr gerne darüber auf und gebe hier wieder Ratschläge, die ich selbst nur sehr schwer einhalten kann, aber allein der Gedanke daran, dass man Menschen ihr Leben so führen lassen sollte, wie sie es für richtig halten, bringt mich in meiner Raserei über fanatische Fans dann wieder etwas runter.

Ich hoffe, dass alles war etwas aufschlussreich für Nichtfans und die Menschen, die selbst Fans sind, konnten sich etwas wiederfinden. Ich wollte eigentlich noch über verschiedene Arten von Fans sprechen, aber das wäre ein vollkommen neuer und unglaublich langer Blogpost, also bewahre ich mir den für später auf.

Love youuuuuuuuuu, Vivi.


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