Ihr
denkt jetzt bestimmt alle „Wow, endlich mal kein
gesellschaftskritisches Thema, endlich mal was, über das man sich
nicht permanent aufregt!“ und ja ihr lest richtig, dieser Blogpost
wird tatsächlich mal ganz versöhnlich, ich werde ein bisschen von
meinen Erfahrungen als Fan erzählen und wie sich mein „normales“
Leben meinem Fanleben angepasst hat.
Fan
sein kann man von vielem, von Musikern und ihren Songs, Serien, sowie
Filmen und ihren Schauspielern, Autoren und ihren Büchern, von einer
Sportart und seinem Lieblingsteam und und und. Manche sind Teil von
ganz vielen verschiedenen sogenannten 'Fandoms' – also
verschiedenen Gemeinschaften dieser Phänomene – und manche
beschränken sich auf ein einziges in dem sie vollkommen aufgehen.
Und wiederrum andere interessieren sich kaum für Fangemeinschaften.
Ich
persönlich kann nur sagen, dass ich durch mein Fansein sehr sehr
viele neue Menschen kennengelernt und getroffen, viele Freundschaften
geschlossen und lustige Momente erlebt habe. Dabei beschränke ich
mich meistens auf Musiker, einfach weil mir Musik die Welt bedeutet,
weil Musik Menschen ändern und retten kann und ich Menschen, die
Musik als ihren Beruf ausüben und die den Mut hatten sich in diese
Ungewissheit, ob das alles mit der Karriere überhaupt klappt,
gestürzt haben, einfach bewundere. Ich bin von einigen Musikern, wie
zum Beispiel den Backstreet Boys, Justin Timberlake und Eminem, Fan
seit ich ganz ganz klein bin, weil mich meine älteren Geschwister da
sehr stark beeinflusst haben. Von manchen Musikern bin ich seit
einigen Jahren Fan, wie von Ed Sheeran und Casper, und einige Musiker
habe ich erst vor Kurzem entdeckt und mich dennoch sofort verliebt,
dazu gehören zum Beispiel Hoodie Allen und Jared Evan.
Seit
ich Fan bin, bin ich...naja sagen wir...permanent pleite. Fans geben
gerne ihr Geld für Merch aus, kaufen sich Pullis, Tops, Beutel etc.
von ihren Idolen, weil's cool aussieht, weil man stolz zeigen kann
von wem man Fan ist und weil es einem auch irgendwie das Gefühl
gibt, dass man seine Lieblingsmenschen irgendwie ein bisschen bei
sich hat. Trifft man dann auch noch jemanden, der den gleichen
Geschmack hat, gibt es meistens kein Halten mehr (Ist übrigens 'n
super Tipp, um neue Menschen kennenzulernen!)
Außenstehende,
wie Eltern, Geschwister und Freunde halten uns meistens für
wahnsinnig, fanatisch und fragen permanent, ob man denn eigentlich
noch „ganz dicht“ ist und ob man sich nicht mal mehr mit der
Realität beschäftigen möchte und weniger vor dem Laptop zu hocken
und „die armen Leute“ zu stalken. Und ja, vielleicht sind wir
alle wahnsinnig und vielleicht ist alles zu überzogen und vielleicht
verstecken wir uns hinter unserem Laptop und versuchen die
Aufmerksamkeit unserer Lieblingsmusiker oder -fußballer oder
-autoren durch soziale Netzwerke zu erhaschen. Aber was ist falsch
daran? Wenn es Menschen glücklich macht, sollte es doch eigentlich
nichts daran auszusetzen geben? Und Fansein macht glücklich. Es gibt
Kraft und macht Spaß, manche finden wieder einen „Sinn“ in ihrem
Leben. So war das zumindest bei mir. Wenn man ganz unten ist und
nicht mehr weiß, wie man aus diesem Loch auf dessen Grund man sich
befindet, raus kommen soll, und DANN plötzlich etwas auftaucht, an
das man sich halten und an dem man sich wieder hochziehen und ins
Leben treten kann, dann sollte man das doch eigentlich unterstützen.
Egal, ob man jetzt Fan von Musikern, YouTubern oder Fußballern ist.
Und dann sollte man endlich verdammt nochmal damit aufhören sich
über andere lustig zu machen, die LionT und Dagibee feiern. Man kann
sowieso nichts daran ändern.
Wenn
seine Lieblinge beleidigt werden – ooohoho dann sollte man laufen
gehen. Viele Fans sind sehr sehr beschützerisch und wollen, dass es
ihren Idolen und Helden gut geht und man nimmt eine Art Mutter- oder
Vaterrolle an. Klingt etwas lächerlich – ist es aber nicht
hahahaha okay doch vielleicht ein bisschen, aber was soll ich sagen?
Bei mir gehören meine Lieblingsmusiker schon zur Familie dazu und
ich reagiere ja auch gereizt, wenn jemand etwas gegen meine Familie
sagt, oder? Natürlich muss man immer ein gewisses Maß finden und
nicht beleidigend werden, weil man sich dann auf das Niveau der
höchstwahrscheinlich 12 Jährigen hinter ihren Computerbildschirmen
hinunterbegibt und das ist eigentlich noch peinlicher als die 12
Jährigen selbst. Aber dennoch, ein bisschen Ironie und eine
sarkastische Antwort mit einer beleidigten und trotzigen Reaktion des
Gegenübers ist immer etwas Lustiges.
Das
Leben als Fan hat also auch Schattenseiten. Es ist anstrengend,
wirklich unfassbar anstrengend. Jeder Fan hat Twitter, Facebook,
Tumblr, Instagram, verfolgt die Tweets und Posts seiner Lieblinge,
weint, wenn sie ein neues Foto auf Instagram hochladen und befindet
sich permanent in einem Gefühlschaos, insbesondere in Fandoms, in
denen es OTPs gibt, die man shippt (OTP = One True Pairing,
Lieblingskombination/-freundschaft/-liebespaar eines Fandoms; shippen
= der Wunsch, dass 2 Personen eines Fandoms eine Beziehung führen).
Ist natürlich jetzt alles etwas übertrieben dargestellt, aber ich
finde das bringt es auf den Punkt.
Man
möchte als Fan außerdem im Gedächtnis seiner Lieblinge bleiben,
einige malen ihre Idole, einige schneiden Videos, andere schreiben
sogenannte Fanfictions und wieder andere designene ihre eigenen
Klamotten. Manchmal klappt es und das Gefühl etwas Besonderes zu
sein, weil ihr Liebling sie kennt, macht mit Sicherheit glücklich
und bestärkt einen in seinem Tun.
Ich
muss aber auch sagen, dass manche ein klein wenig übertreiben. Man
muss immer unterscheiden können zwischen Realität und seinem
Fanleben und sollte sich darüber im Klaren sein, dass nicht jeder
Mensch auf diesem Planeten ihren Lieblingsstar mögen kann, das ist
aber NORMAL, weil wir nur Menschen sind und wir sind alle verschieden
und es ist doch logisch, dass man da irgendwann mal bei jemandem
aneckt. Außerdem sollte man sich überlegen, wofür man sein Geld
aus dem Fenster schmeißt und ob man das, was ihre Stars auf den
Markt bringen wirklich braucht bzw. ob es nützlich ist, oder ob es
einfach nur ein Mittel ihrer Idole ist, um ihren jungen Fans das Geld
aus der Tasche zu ziehen. Wobei ja nicht mal die Fans an sich,
sondern meistens die Eltern zahlen müssen.
Ich
habe in letzter Zeit auch gemerkt, dass viele anfangen sich wie ihre
Idole zu kleiden, ihnen jeden Lebensschritt nacheifern und sich
selbst irgendwie gar nicht richtig...ausleben können, weil sie so
fokussiert darauf sind ihre Idole zu beeindrucken. Jeder Mensch ist
eigenständig und diese Nachmacherei ist ab einem gewissen Zeitpunkt
einfach nur creepy. Man sollte immer man selbst bleiben und sich für
keinen Menschen verändern, nur um ihr oder ihr zu gefallen.
Im
Großen und Ganzen kann man aber sagen, dass Fansein schon ziemlich
glücklich macht. Man kann viele Menschen kennenlernen und Freunde
finden und bei allem Fanatismus einiger Fans muss man ja dennoch
irgendwie auch wieder sagen, dass es ihr eigenes Leben ist. Sie
entscheiden, wie sie es leben wollen und ihre Eltern sind für sie
verantwortlich. Ich rege mich auch sehr gerne darüber auf und gebe
hier wieder Ratschläge, die ich selbst nur sehr schwer einhalten
kann, aber allein der Gedanke daran, dass man Menschen ihr Leben so
führen lassen sollte, wie sie es für richtig halten, bringt mich in
meiner Raserei über fanatische Fans dann wieder etwas runter.
Ich
hoffe, dass alles war etwas aufschlussreich für Nichtfans und die
Menschen, die selbst Fans sind, konnten sich etwas wiederfinden. Ich
wollte eigentlich noch über verschiedene Arten von Fans sprechen,
aber das wäre ein vollkommen neuer und unglaublich langer Blogpost,
also bewahre ich mir den für später auf.
Love
youuuuuuuuuu, Vivi.
Vielen Dank für diesen Post, ich konnte mich doch in vielen Dingen wiedererkennen (vor allem in dem dauer-pleite :D)
AntwortenLöschenMeine Blogidee: deine Casper-Geschichte. Du schreibst so häufig über ihn auf Twitter und da habe ich mich schon häufiger gefragt wie du auf seine Musik gestoßen bist, wieso unzerbrechlich dein Lieblingslied ist, auf welchen Konzerten du schon warst, wie das Treffen bei 1live war und und und
Ich freue mich auf weitere Posts!
danke für den vorschlag, ich werde vielleicht mal darauf zurückkommen! :)
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